Lissabon

Samstag, 22. Februar 2014

Museu do Azulejo

Wegen kaputtem Laptopkabel extra in etwas weiter entferntes Einkaufszentrum, dann doch kein neues gekauft wegen unverschämt teuer und weil ja meins auch an M.s Gerät passt und man das kaputte vielleicht noch reparieren kann. Regen den ganzen Tag. Hm, gute Gelegenheit für Fliesenmuseum.

Und das lohnt sich wirklich.

Moderne Keramikschale.

Kleine Auswahl: nicht sehr alt.

Älter.

Überraschend geraten wir plötzlich in eine reichhaltigst ausgestattete integrierte Kapelle.

Zahlreiche biblische Motive in Azulejotechnik zwischen Goldschmuck und Gemälden.

Lissabon, Blick aufs Kleine und Grosse

Und dann sind da noch drei rote Männchen. Am Pacos do concelho.

Auf dem Weg zum Gulbenkian Museum durch den Parque Eduardo VII. Dessen Ende trifft mit mathematisch symmetrisch genau berechneten Buchsbaumdekors auf den Praça Marques de Pombal.

Im schönen Garten vom Museu de Arte Antiga hoch überm Fluss kann man sich gut entspannen. Vorher dort die Versuchungen des Heiligen Antonius von Bosch besichtigt.

In einem Hinterhof in Alfama. Die 28er Strassenbahn quietscht um die Ecke einen steilen Berg runter.

Barbier

Gegenüber vom Quartier in Alfama ein Herrenfriseur.

Mal reingelinst.

Von Totenstadt und Konservendosen

Zum Beispiel der Friedhof Cemitério dos Prazeres. Die sterblichen Überreste der meisten Lissabonner liegen oberirdisch, viele in steinernen Schubladen übereinander, sehr viele Familien in kleinen Häuschen, teils sogar mit Glöckchen und Steinbank, bedeutendere Bürger in Tempelchen bis hin zu Schlösschen. Je mächtiger desto prächtiger.


Die Totenstadt.


Die Türen mancher Häuschen sind verfallen oder stehen sogar auf, so dass man die Sargmoden vergangener Jahrhunderte betrachten kann.

In den Gebäuden sind Lüftungsschlitze. Vielleicht werden die Särge zunächst abgedichtet? Und später, wenn die Dichtung marode wird, entweichen Restgerüche durch Lüftung?


Wieder raus ins Leben. In der Sonne dösen Tauben auf der Ruine eines alten Kinos.


Fischkonservenrestaurant. Um die Ecke der Ladenraum dazu. Schön bunt bis nostalgisch verpackte Mitbringsel von der Reise. Wir essen die Fischpaste aber selber auf.


Dann zum Museum für Mode und Design, das in einer ehemaligen Bank untergebracht ist. Man darf auch in den Kellerraum runter und eine Ausstellung in den Tresoren besichtigen. Welche Dinge von Wert hier wohl mal untergebracht waren? Geheime Dokumente, persönliche Erinnerungen, Familienschmuck, Aktien - alles hatte hinter zwei bis drei Panzertüren sein eigenes kleines Fach.

Dienstag, 18. Februar 2014

Lissabon Tag 2

In der Sonne vor winzigem Lokal Käsesandwich frühstücken. M. bestellt erfolgreich noch ein Spiegelei. Dann paar Äpfel besorgen und auf zum Expogelände.

Ausstieg beim Bahnhof Oriente. Der ist schon für sich längeren Aufenthalt wert.

Kachelgemäldedetail.

Mehr Kachelgemäldedetail.

Bahnhof Oriente - Knotenpunkt von U-Bahn und Regionalzugverkehr, ausserdem beginnt hier das Expogelände, weshalb der Bahnhof betonös neu gestaltet wurde.

Auch die Plattformen sind besonders bedacht.

Auf dem Expogelände ist es bei schönem Wetter sicher gut auszuhalten, allein den angelegten grossen Garten würde ich gern durchschlendern, aber jetzt nieselt es eklig. Schnell noch dieses auffällige Kachelmosaik ablichten, dann mit irgendeinem Bus durch die Stadt.

Ausstieg bei Ruine einer Bierbrauerei.

Es beginnt richtig doll zu regnen. Alle Portugiesen sehen plötzlich mürrisch aus und alle Museen haben zu wegen Montag. Aber Raja hatte uns auch vom historischen Unterbau der Stadt erzählt und dass es ein kleines Guckloch dort hinunter gibt.

Erst ist die Dame am Empfang ungehalten, denn die Führungen beginnen immer zur vollen Stunde, und wir sind 20 Minuten zu spät. Doch dann beginnt sie zu erzählen und zeigt uns die Reste einer römischen Fischfabrik, die unterm Haus entdeckt wurde. Bei dem Mosaik hier wird angenommen, dass es zum Badbereich des Fischfabrikanten gehörte.

Ich lerne, dass Lissabon bis zum römischen Untergang eine Art Industriezentrum für Garum - damals allgegenwärtige Fischsosse zum Würzen - war. Wenn ich richtig verstanden habe (englischer Vortrag), dauerte die Herstellung ca. sechs Wochen, und das roch sicher ziemlich übel. Hier jedenfalls wurden Unmengen Garum hergestellt und ins ganze römische Reich verschickt.

In einem der vielen Fischsossenschächte wurde eine zeremonielle Bestattung entdeckt, die fand so um 700 n. Chr. statt, also nach dem Ende des römischen Imperiums. Man nimmt an, dass es sich um einen der damals eindringenden Nordeuropäer handelt.

Sehr spannender Vortrag. Als wir aus dem geschichtlichen Boden wieder aufsteigen, hat der Regen aufgehört.

Graffiti auf dem Weg zum Quartier.

Mehr Graffiti.

Montag, 17. Februar 2014

Lissabon Tag 1

Schweren Rollkoffer auf verwinkelten, endlos scheinenden engen steilen Gässchen hinter sich herziehen, schliesslich fünf sehr schmale Treppen hochwuchten, ächz, endlich im Quartier angekommen, puh ha. Aussicht grandios, tatsächlich Blick über die Dächer von Alfama auf den Tejo. Nach nur drei Stunden Schlaf letzte Nacht fröstelnd vor Müdigkeit. Egal, die Verabredung mit Raja abends steht, vorher laufen wir schon durch die Gassen, geraten dabei in ein Nepplokal, jedenfalls wird mir schön warm. Und mit Raja schlendern wir dann am Fluss lang, sie erzählt praktisch pausenlos über alles, an dem wir gerade vorbeikommen, gibt Tipps für Locations, weist auf einen Laden nur für Fischkonserven hin, wir essen gut in Fadolokal auf der rosa Strasse, gehen zusammen nach Alfama hoch und stehen still beim Vollmond über der Stadt. Ich bin platt.

Sonntagsleben auf der Strasse.

Ins Auge fallende Deko.

Abends am Fluss.

Sonntag, 3. März 2013

Nochmal Lissabon

An vielen Stellen der Stadt fällt der Blick auf weitflächige Malerei.

Ganze leerstehende Häuserblocks sind überzogen davon.

An der Metro Metropolitano.

Detail im Verkehr.

Auf dem Weg zurück in die kalte Heimat der kleine Zwischenhupfer zur bisher nur oberflächlich entdeckten Hauptstadt Portugals. Vier Tage her schon.
Aber immer noch Träume von dunklen Tunneln, tiefen Schluchten, nächtliches Aufschrecken... gefühlte schiefe Ebene... wowowo bin ich...

Sonntag, 10. Februar 2013

Vor dem Karneval

... ist Kinderkarneval und Anreise der Touristen. Die Stadt brodelt über, Italiener, Spanier, Franzosen, Deutsche, Niederländer, Skandinavier...


Maronenverkäufer gibt es an jeder Strassenecke.


Die Metrostation Parque ist besonders liebevoll und detailliert ausgestaltet, geheimnisvolle Fabelwesen auf den Fliesen.


Auch die Müllkörbe sind besonders, wirken wie umgedrehte Zauberhüte.


Von der Strasse am Hafen hoch in enge verwinkelte Gassen und Treppchen - hier Fadofisch in Alfama.


Plötzlich landen wir auf einem riesigen Flohmarkt, nicht weit vom Kloster, dessen Namen zu recherchieren ich jetzt keine Lust mehr habe. Interessante Stände - eine bunte Tasche und nette Kette sind die Ausbeute.

Die Restaurantanlocker in der City versuchen uns inzwischen nicht mehr in ihre Lokale zu locken. Wir essen in Alfama traditionellen Stockfisch, gewürzt mit Fado-Livemusik, umgeben von anderen Touristenpärchen aus aller Herren Länder.

Adieu Lissabon - jetzt Wandern auf Madeira!

Freitag, 8. Februar 2013

Tag der Museen

Erstaunlich freigiebig sind die Portugiesen bei der Kulturvermittlung. Man hat kostenlosen Eintritt im Museum für Mode und Design und im Museum für moderne Kunst.

Das Museum für Mode und Design wurde in den vormaligen Räumen einer Bank eingerichtet. Dafür schlug man von Wand und Decke grob die Verkleidung ab, auf diesem Bild gut zu sehen. Mir gefällt es.

Wollaufwickler - prima Zweitverwendung für alte Plattenspieler.

Das Museum für moderne Kunst ist schon im Aussenbereich grosszügig gestaltet, benutzbare Rasenflächen mit Blick auf Tejo und auf zwei Ebenen schön bepflanzt. Und freies Wlan, leider selbst in Lissabons Lokalen oft nicht vorhanden.

Die Picasso-Sammlung ist gerade woanders. Aber verschiedene Installationen werden geboten.

Schräg gegenüber liegt das Kloster des Jeronimos. Wie viele Gebeine mögen unter dem Fussboden ruhen? Wir sind schon etwas abgelaufen und haben keinen rechten Sinn mehr für Architektur und Sonneneinstrahlung, der manuelinisch verspielte Stil der Verzierungen wird nur noch am Rande wahrgenommen. Insgesamt macht das Kloster beim flüchtigen Durchgehen einen kaltprächtigen Eindruck auf uns.

Während der Rush-Hour auf engen Steigen dicht neben dem Verkehr dann bis zur grossen Brücke. Die sah ganz nah aus, aber der Weg dauert eine halbe Stunde. Unterwegs dieses Haus mit Gesicht.

Ziemlich erschöpft lassen wir uns noch ins Verkehrsmuseum unter der grossen Brücke überreden, weil wir so nett reingebeten werden. Eine Stunde später endlich Warten auf den Bus. Der Kioskbesitzer holt schon seine Hefte rein. Hinten die imposante Brücke.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Lissabon hoch und runter

Klarer Himmel, kalter Wind. Mit Elevator, innen holzverkleidet, von grosser Einkaufsstrasse nach oben, dann Wendeltreppe, noch höher, pfeifender Wind, guter Ausblick. Über plane Verbindungsbrücke, Verblüffung - wieder Erdkontakt oben auf Hügel, an dem fünfstöckig Einkaufszentrum klebt.

Burgbesichtigung. Die Anlage, besiedelt schon von Phöniziern und Römern, dann 500 Jahre lang von den Mauren, schliesslich von portugiesischen Herrschern, lag seit dem grossen Erdbeben von 1755 in Trümmern. Erst Salazar bestimmte ihren Wiederaufbau, jedoch an anderer Stelle als vorher, so verstehe ich es, dafür mit komplett bewandelbaren Wegen hoch oben an den Schießscharten entlang zwischen Burgzinnen. Eine Art Burgmärchenland, auf jeden Fall beeindruckend.

Rückweg über das Viertel Graça. Auch hier viele Wohngebäude dem Verfall preisgegeben, in diesem hier wohnt niemand mehr.

In diesem besonders auffällig gefliesten Haus kann man... Fliesen kaufen.

Aufschrift auf dem Auto eines vielseitigen Handwerkers.

Und nachts die Seilbahn steil den Berg rauf.

Kapuzina

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