Studie an Sellerie
Die richtige Position.
Die richtige Position.
Boretsch gehört in der Volksheilkunde zu den vier herzstärkenden Heilpflanzen neben Waldmeister, Veilchen und Rose. Er enthält Schleimstoffe, Gerbsäure, Saponine und Kieselsäure.
Die jungen weichen Blätter schmecken gurkenähnlich und säuerlich und werden gern als Salatgewürz genommen. Die blauen Blüten sind ebenfalls essbar und eine schöne Dekoration an Salaten.
Boretsch im Garten kann über 1m hoch werden, durchwurzelt den Boden und hält deshalb Unkraut klein.
Boretschgemüse
500 g junge Borteschblätter waschen, grob hacken und kurz in Salzwasser blanchieren. Eine gewürfelte Zwiebel in Butter andünsten, Boretsch dazugeben und durchschmoren. Würzen und beim Servieren Créme fraîche darübergeben.
Nussschnaps aus grünen Nüssen
Grüne Nüsse trocknen, in dünne Scheiben schneiden und in Flasche geben. Etwas Ingwer, Nelken und Zimt dazu, mit Kornbranntwein übergießen. Pro Liter Schnaps etwa 20-25 grüne Nüsse. Die Flasche gut verkorken und einen Monat lang in die Sonne stellen. Danach 1/4 Liter Zuckerwasser zufügen (gesättigte Zuckerlösung einmal aufkochen und abkühlen lassen). Wieder 4 Wochen in die Sonne stellen, dann abseihen.
Eingelegte grüne Nüsse
500 g Nüsse werden mit einer dicken Nadel mehrmals durchbohrt und 14 Tage lang in kaltes Wasser gelegt, das täglich erneuert werden muss. Dann die Nüsse 10 Min. in wenig Wasser kochen. Aus 1 Kilo Zucker und 1 Liter Wasser (oder 1/2 Liter Wasser und 1/2 Liter Essig für pikante Nüsse), einer Zimtstange und Nelken eine Lösung, in der man die Nüsse 10 Min. lang sieden lässt. Dann Nüsse in Gläser füllen, mit der heißen Lösung übergießen und sofort luftdicht verschliessen.
Haare dunkel färben
Eine Handvoll zerkleinerte grüne Nüsse siede man gut aus, filtriere den Absud, gebe ein nussgroßes Stück Alaun dazu und koche nochmals auf. Haare damit gründlichst waschen. Den Absud fülle man in eine Flasche und bewahre ihn kühl auf.
Aus alten Büchern zusammengelesen:
Heilkräftig ist die Wurzel, die tief in den Boden reicht. Hat man einmal Beinwell (Symphytum officinale) gepflanzt, hat man ihn immer. Die Wurzel enthält Allantoin, dadurch werden Wunden schneller geheilt. Man gräbt sie am besten im Herbst oder Frühling aus. Da sie dick und fleischig ist, wird sie zum Trocknen aufgeschnitten.
Anwendung als Breiumschlag: 2-4 Esslöffel getrocknete pulverisierte Wurzel mit wenig heißem Wasser zu Brei verrühren, auf Tuch streichen und die Wunde damit bedecken. Alle 2-4- Stunden den Umschlag erneuern.
Beinwellsalbe: Feingeschnittene frische Wurzeln in Schweinefett auslassen. Heiß durch ein Tuch seihen und gut auspressen. Diese Salbe hält etwa ein Jahr.
Beinwellwein: Etwa 5 Beinwellwurzeln in 1 Liter Weißwein 5-6 Wochen lang ansetzen.
Mattioli (1594) schreibt, dass Beinwellblätter ums Bett ausgelegt Wanzen und Flöhe in den rauen haarigen Blättern fangen.
Bei Leonhart Fuchs steht:
Die wurtzel geseubert in wein oder wasser gesotten und getruncken / ist nützlich denen so blut ausspeien / un inwendig gebrochen seind. Sie ist auch trefflich gut zu allen wunden / dann sie seer heylsam ist. Ein pflaster darauß gemacht und über die frischen wunden gelegt / hefftet dieselbigen zusamen. Wann sie bey fleisch gesotten würt / wachsen die stück wiederumb zusammen / wie Dioscorides schreibt. Dise wurtzel mit Creutzwurtz bletter zerstossen und übergelegt / leschet die hitz des affters. Die wurtzel in wein gesotten / reinigt die brust und lungen von dem eyter. Dise wurtzel zerstossen un übergelegt / heylet die brüch. In summa / Walwurtz ist nützlich zu allerley wunden und beinbrüchen / darumb sie bei den wundärtzten in großen ehren sol gehalten werden.
Und hier noch dazu das Bild aus dem Kräuterbuch von 1543