Mehr über Beinwell
Aus alten Büchern zusammengelesen:
Heilkräftig ist die Wurzel, die tief in den Boden reicht. Hat man einmal Beinwell (Symphytum officinale) gepflanzt, hat man ihn immer. Die Wurzel enthält Allantoin, dadurch werden Wunden schneller geheilt. Man gräbt sie am besten im Herbst oder Frühling aus. Da sie dick und fleischig ist, wird sie zum Trocknen aufgeschnitten.
Anwendung als Breiumschlag: 2-4 Esslöffel getrocknete pulverisierte Wurzel mit wenig heißem Wasser zu Brei verrühren, auf Tuch streichen und die Wunde damit bedecken. Alle 2-4- Stunden den Umschlag erneuern.
Beinwellsalbe: Feingeschnittene frische Wurzeln in Schweinefett auslassen. Heiß durch ein Tuch seihen und gut auspressen. Diese Salbe hält etwa ein Jahr.
Beinwellwein: Etwa 5 Beinwellwurzeln in 1 Liter Weißwein 5-6 Wochen lang ansetzen.
Mattioli (1594) schreibt, dass Beinwellblätter ums Bett ausgelegt Wanzen und Flöhe in den rauen haarigen Blättern fangen.
Bei Leonhart Fuchs steht:
Die wurtzel geseubert in wein oder wasser gesotten und getruncken / ist nützlich denen so blut ausspeien / un inwendig gebrochen seind. Sie ist auch trefflich gut zu allen wunden / dann sie seer heylsam ist. Ein pflaster darauß gemacht und über die frischen wunden gelegt / hefftet dieselbigen zusamen. Wann sie bey fleisch gesotten würt / wachsen die stück wiederumb zusammen / wie Dioscorides schreibt. Dise wurtzel mit Creutzwurtz bletter zerstossen und übergelegt / leschet die hitz des affters. Die wurtzel in wein gesotten / reinigt die brust und lungen von dem eyter. Dise wurtzel zerstossen un übergelegt / heylet die brüch. In summa / Walwurtz ist nützlich zu allerley wunden und beinbrüchen / darumb sie bei den wundärtzten in großen ehren sol gehalten werden.
Und hier noch dazu das Bild aus dem Kräuterbuch von 1543