Sonntag, 12. Oktober 2008

Menschenleer in Berlin

Das alte Bahngelände mitten in der Stadt wirkt zur Zeit sehr anziehend auf mich, vielleicht wegen der bald stattfindenden Bautätigkeiten, vielleicht auch gerade deshalb, weil es abgesperrt ist. Tatsächlich trifft man hier kaum mehr auf andere Menschen. Ein paar spielende Kinder und ein drahtiger älterer Mann mit wettergestähltem Gesicht und grossem Hund, bei dessen Anblick ich denke, er könnte irgendwo auf dem Gelände seine Unterkunft haben.
Von Ecke Hornstrasse aus durch den mit Infotafeln versehenen Wildwuchs-Park, dahinter beginnt die Umzäunung, die hier ein bequemes Loch aufweist - und schon sind wir wieder in der unkontrollierten Wildnis vom alten Anhalter Güterbahnhof.

Stellwärterhäuschen mit Brandschaden.

Näher dran.

Zerstört und bunt.

Bei den Yorckbrücken eine weitere Absperrung, auch mit Lücke. Die Gleise lang durch die Wildnis. Nicht weit entfernt rauscht der Zugfernverkehr vorbei, ist der Klang der S-Bahn zu hören.

Birke in Bahngleis.

Am Gleisrand eine Spinne.

Monumentenbrücke und Zug in der Ferne.

Spätsommerlich warm an diesem Oktobertag, jetzt noch die andere Richtung erkunden, die Skyline des "neuen" Berlins im Blick.

Stellwärterturm nahe beim Museum für Verkehr und Technik.


Auch hier alle Fenster kaputt, die Anlagen zerschlagen, jeder Raum wild besprüht.

Zwei Mädchen schlängeln sich vorbei und die Wendeltreppe hoch. Aha, der Bau scheint noch stabil genug zu sein. Zwei Stockwerke hoch geklettert steht man auf der Aussichtsplattform.

Auf der Plattform.

Ein toller Rundumblick.

U-Bahn bei Einfahrt in Station Gleisdreieck.

Auf die Uhr geguckt - mal wieder später als gedacht. Aber wir sollten noch öfter herkommen.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Viola cornuta

Das unterste stark gefärbte Blütenblatt ist die Stiefmutter. Seitlich davon ihre Töchter auf je einem Kelchblatt. Oben die beiden Stieftöchter, die sich ein Kelchblatt teilen müssen. Zeigt sandigmageren Boden an.

Wildes Stiefmütterchen Hornveilchen im Mangold.

Vogelmiere (feuchte nährstoffreiche Böden) im Horn-Sauerklee.

Montag, 6. Oktober 2008

Puppen und Pistolen

Schaufensterdekoration in Angermünde: Schwarze "Künstler"-Babypuppe neben Pistolen.

Frische Walnüsse...

... bergeweise und der Baum ist immer noch voll. Manfred zählt jede Nuss, die er aufhebt, gestern 900 Stück in drei Eimern. Ich zähle nicht, habe vier Eimer voll gesammelt: macht zusammen bisher ca. 2100 Nüsse. Bisher, wie gesagt. Hat hier jemand Interesse?

Nüsse sammeln macht Spass, das passende Lied (ja, ich gehöre noch zu den paar Pöppeln, die deutsche Volkslieder kennen, hat mir mein Opa beigebracht) kommt mir auch gleich in den Sinn: Ging ein Weiblein Nüsse rütteln, alle Burschen halfen schütteln...

Viele rollen am Hang unter die Brennesseln, natürlich keine Handschuhe an, also brennende Hände....

Der schöne Eisenhut in Blüte.

Ein milder grauer windstiller Tag, schon mal etwas im Garten aufgeräumt, die letzten Bohnen gepflückt, das Kraut zerkleinert untergegraben für Regenwurmfütterung.
Mit dem amtlichen Kompostieren hat es wieder nicht geklappt, der innen trockene Rasenschnitt ist jetzt immerhin gewendet, mit Gesträuch durchsetzt und etwas angegossen.

Freitag, 3. Oktober 2008

Zwischen Monumentenbrücke und Yorckbrücken

Das verwilderte Bahngelände mit den verfallenen Bauten ist neuerdings aufwändig abgesperrt. Laut Infotafel soll eine völlig neue Bebauung mit kleinen Parks dazwischen entstehen. Wir finden eine Lücke in der Umzäunung, klettern eine steile Böschung runter und schon sind wir in der verbotenen Wildnis. Da ist gleich alles noch ein bisschen abenteuerlicher.


Zwei Gleisstränge wurden ausgebessert und mit frischem Schotter aufgefüllt, aber die meisten sehen so durchwurzelt aus wie hier.

Signalanlage?

Urwaldartig durchwuchert, aber Äffchen sieht man keine.

Stellwärtertürmchen.

Spruch im Türmchen. Hm, einerseits - andererseits - drittens... kein guter Spruch.

Ruinöse Hütte.

Die Gleise über der Yorkstrasse.

Bäume in den Gleisen über der Strasse.

Das meiste wildgewachsene Grün wird demnächst weggebaggert, nur noch ein paar "Vegetationsinseln" sollen erhalten bleiben. Mehr Infos hier.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Studie an Sellerie

Vom Selleriearoma umwabert die Knolle hin- und herdrehen, auf immer neue bizarre Gesichter stossen... lauter kleine Monster. Ich glaube, es kann sehr viel Spass machen, Horrorgestalten für Trickfilme zu entwerfen.

Die richtige Position.

Montag, 29. September 2008

Moment

Am Kleistpark.

Donnerstag, 25. September 2008

Spinnen und Nüsse

In einem Anfall von "der Vorgarten muss schöner werden" massenhaft Blumenzwiebeln gekauft, von diesem Vorhaben aber nach Begehung des verwilderten Ortes schnell Abstand genommen. Hier ist genaue Planung und sorgsames Durchdenken nötig, am besten alles raus und Rasen säen. Aber wohin jetzt mit den Zwiebeln? An die Südseite des Hauses zwischen Rosen und Weinstöcke vielleicht, da hat die alte Frau früher auch immer Tulpen gesteckt. Allerdings wurde auch hier lange nix getan. Okay, ich habe es geschafft, diese Ecke ist gesäubert.

Oje, wie bröckelig die Feldsteingrundmauer des Hauses. Einige Steine fallen raus. Auch die Steine vom Küchenanbau bröseln vor sich hin und können teilweise rausgezogen werden. Es wird mal wieder Zeit, über Grundrestaurierung nachzudenken.

Hinten im Garten schiebe ich das rotte Haus ganz weit weg.


Die Walnüsse werden reif.


Schnecke im dürren Dill.


Mangold an Ringelblume - eins meiner Lieblingsmotive.


Samenkapsel von Trichterwinde.

Und verschiedene Spinnen, alle winzig klein. Die dicken Kreuzspinnen werde ich mal im Winter im Keller besuchen.


Spinne im Borretsch.


Spinne an Fleischblattgewächs.


Spinne an Lavendel.

Mittwoch, 24. September 2008

Schönes Licht an der Oder...

... weit und klar der Blick.

Erntereife Sonnenblumen, Oderdeich, die Wälder dahinter gehören zu Polen.

Der Apfelbaum am Kanal an der Kreuzung nach Stolzenhagen hängt immer noch voll. Zwei Fahrradtaschen grüne Äpfel, die alte Nachbarin in Berlin will auch welche. Ich bräuchte mal eine Obstpresse für Apfelwein, aber habe noch keine bezahlbare gefunden.


Eigenwillige Wegweiserbeschriftung am Rasthäuschen.


Steinerner Wegrandschmuck führt zur Brücke.

Afrikanische Horngurke

Sie hat sich sehr schön den Zaun hoch gerankt, hin und wieder einige unscheinbare gelbliche Blüten gezeigt, aber so sehr ich auch suchte - kein einziger Fruchtansatz. Umso grösser heute die Überraschung:

Frucht der afrikanischen Horngurke (Kiwano). Nicht nur eine, nicht zwei, nein - drei an einer Pflanze! An der anderen auch noch mal zwei. Macht insgesamt fünf stachlige Horngurken.

Weil ich das so toll finde, hier im Ganzen und noch näher dran.

Die Frucht soll am besten schmecken, wenn die Schale orange ist. Hoffentlich halten die Pflanzen so lange durch. Schon erstaunlich, dass dieses afrikanische Gewächs ohne Schutz im uckermärkischen Sandboden gedeiht.

Kapuzina

Zwischen Uckermark und Berlin

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