Donnerstag, 7. Oktober 2010

Nussknacker

Von Nachbars Koniferen aus hangelt sich eine kleine Gestalt in den Nussbaum rüber, ein Eichhörnchen. Guten Appetit!

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Stürmische Gärung

Der Sohn ist fort, in Erfurt zum Studieren. Ein scharfer Schnitt. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so mitnimmt, schliesslich habe ich mir oft genug gewünscht, dass er sich weiter rauswagt... und jetzt ist er wirklich weg. In 5er WG mitten im Zentrum, spannend, ich war zwei Tage dabei, lernte die Mitbewohner kennen, Philosophie, Musik, Informatik, VWL, wurde ganz wehmütig beim Gedanken an meine eigene WG-Zeiten, aber Achtung: Vorsicht vor Verklärung. Umzug, Ikea-Einkauf und Zimmereinrichten machten wir noch zusammen, jetzt scheint er allein klar zu kommen.
Kapuzinamutter fährt bestimmt bald wieder hin, schon weil Erfurt eine schöne Stadt ist. Und weil sie die WG interessant findet. Ja, eigentlich weil der Sohn dort ist.

Ein schöner Tag für Gartenarbeit. Sechs Butternuts und drei Feigenblatts geerntet, jede Menge Habanerochilis. Gestrüpp von Kürbispflanzen, Alant usw. beseitigt, Gladiolen ausgebuddelt, ein grosses Eckchen grob umgegraben, die Graswege gemäht.

Tagpfauenauge auf Herbstfreude.

Die gemischte Zwischensaat beginnt zu blühen, hier eine Leguminose.

Roter Meier sät sich wieder prima selber aus.

Und der Holunderwein hat die Phase der stürmischen Gärung erreicht.

Samstag, 25. September 2010

Mehr Holunder

Warm, feucht, bedeckt. Im Liebesgrund ist der Weg zum morastigen Rinnsal geworden, der Versuch, die Grasinseln dazwischen zu treffen gelingt nicht immer, ausserdem sind sie ebenfalls durchfeuchtet, klatschnass sind Schuhe, Hosenbeine, Füsse, aber es macht nichts, mir ist wunderbar warm. Weniger wunderbar die Mückenhorden, in Aufwallung letzter Lebenskraft stechen sie überall gleichzeitig zu.

Mit dem Holunder auch diesen auffälligen Falter "geerntet".

Etwas abseits vom Hauptweg stösst man auf eine Hütte, die Kästen davor könnten einem Imker gehören.

Ob Bienen drin sind? Ich habe lieber nicht nachgeguckt.

Immer dunkler wird es, Füsse quatschen bei jedem Schritt, Mücken stechen wie blöde und ich verlasse mit ergiebiger Holunderausbeute das liebliche Tal.
Holla, noch ein Hollerwein!

Mittwoch, 15. September 2010

Blaugrüne Mosaikjungfer

Beim Holunderpflücken zwischen Kanal und Oder auf ein prächtiges Exemplar einer Edellibelle gestossen. Dösig sonnt sie sich in den Beeren.

Im Makromodus ganz nah ran. Da fühlt sie sich belästigt und schwirrt geräuschvoll ab.

Zwei Liter verarbeitete und aufgewallte Beeren erkalten über Nacht, morgen wird der erste Wein des Jahres angesetzt.

Mittwoch, 8. September 2010

Blutrote Heidelibelle

Auf dem sonnigen Treppchen labt sie sich an Schneckenschleim. Ich würde sagen, es ist ein männliches Exemplar, erkennbar laut Wikipedia an dem zum Ende hin etwas breiteren Schwanz. Die zwei schwarzen Striche auf den letzten Segmenten fand ich allerdings auf den Heidelibellenfotos nicht.

Donnerstag, 2. September 2010

Schlafäpfel und Essigbäume

Eigentlich ist Pflaumenernte angesagt, ich schlage mich mit Stock und Eimer bewaffnet durchs Brennesseldickicht am oberen Abhang. Selten genug bin ich hier, jetzt traue ich meinen Augen kaum: Ein halbes Dutzend Essigbäume stehen hinterm Topinamburwald, manche bereits übermannshoch, prächtig breiten sie ihre gefiederten Blätter aus. Wahrscheinlich waren sie schon letztes Jahr hier, nur wusste ich da noch nicht, was das ist. Erst als uns neulich jemand einen schenken wollte, las ich vorher nach und winkte dann ab: in Gartenforen wird wegen starker Vermehrung durch flachwurzelnde Triebe vor ihnen gewarnt, ausserdem werden sie mindestens 5 Meter hoch. Sie sind vom Nachbarn zu uns rübergewurzelt. Bei ihm steht nur ein einziger mittelprächtiger Essigbaum, aber bei uns am steinig-kargen Hang fühlen sie sich wohl. Fühlten. Sind jetzt alle abgesäbelt und kommen ins Herbstfeuer. Allerdings blöd, dass man sie in Zukunft dauernd absäbeln muss.

Beim Essigbaumgemetzel finde ich an den Wildrosen Rosengallen, auch Schlafapfel genannt.

Rosengallen, wucherartige Auswüchse an Rosen.

Ich nehme eine mit und finde darüber erstmal einen interessanten Artikel im Tagesspiegel. So vorbereitet auf die Larve der gemeinen Rosengallwespe wird das Teil aufgeschnitten.

In diesem ziemlich grossen Schlafapfel hausen schätzungsweise 20 Larven. Sie sehen alle gleich aus. Parasitäre Larven wie die der im Artikel beschriebenen Räuberischen Rosenerzwespe und Schwarzen Rosengallwespe fand ich nicht, habe allerdings auch nicht den Larvenkennerblick.

Waren des täglichen Bedarfs

Gesehen in Pinnow (Landkreis Oder-Welse).

Dienstag, 31. August 2010

Baustelle Schlossstrasse

Höher und höher schraubt sich das Auto im Parkhaus Karstadt, ich kriege einen Drehwurm. Ganz oben dann ein prima Panoramablick.

Die Wertheimruine links wird inzwischen von der Strasse her abgestützt - damit kein wertvoller Konsument zu Schaden kommen kann. Rechts entsteht eine weitere Einkaufspassage.

Hinten der neuerdings farbenfroh bemalte Bierpinsel, der dadurch viel gewonnen hat.

Zwecks Dramatisierung wurden die Fotos etwas mit HDR bearbeitet.

Weisses Gold und Glaubenskrieg

Bad Frankenhausen, Panoramamuseum. In der Kuppel geht stündlich ganz langsam das Licht aus, dimmt dann wieder hoch. Das Gemälderund von Tübke zeigt deutsche Geschichte. Der örtliche Kunstpädagoge spult ein paar Erklärungen ab: Zitate zu alten Meistern, Anspielungen auf politische Verhältnisse, alle vier Jahreszeiten. Aus der überreichen Fülle Einzelheiten erfassen, Monster wie bei Bosch, ein Kaufmannspaar über Büchern, kriegerische Heere, Ritter und Bauernschlachten. Und da ist Dürer, wenigstens einer, den ich benennen kann. Die Zeit ist zu kurz.

Detail mit Dürer, sicher sind die anderen in der Runde auch historische Persönlichkeiten.

Bad Frankenhausen hat Solquellen. Durch Erdbewegung kamen Salzschichten uralter Meere nach oben, schon im Mittelalter wurde hier das "weisse Gold" abgebaut.

Spuren jüngerer Vergangenheit.

Mehr Spuren jüngerer Vergangenheit.

Am nächsten Tag, kalt und regnerisch, wird die Wartburg besucht. Luther und Glaubenskrieg. Ein Riesenposter listet deftige Schimpfworte für seine Feinde auf. Vom Inventar des Studierzimmerchens ist nur noch ein Walfischwirbel original erhalten. Heilige Elisabeth. Neoromanik des 19. Jahrhunderts.

Prächtige Hallen, in dieser ist die Lebensgeschichte der Heiligen Elisabeth bebildert. Statt dem Vortrag zuzuhören mache ich Fotos.

Zum Abschluss Gottesdienst mit ungarischem Pfarrer und Arien mit Querflötenbegleitung. Statt hinzuhören denke ich an meine Eltern.

Abends draussen am Feuer dann etwas zu viel Bier.

Donnerstag, 26. August 2010

Obstbewohner

Die Ernte an blauen Kartoffeln ist nicht sehr ergiebig, kleine Tuffeln mit schrundiger Haut. Und der Nieselregen wird immer stärker, ich ziehe mich lieber unters Dach zurück. Ein paar madige Pflaumen liegen dort auf dem Tisch, die werden jetzt aufgeschnitten und...

Made in Makro in aufgeschreckter Bewegung, weshalb Foto gar nicht so einfach.

Kapuzina

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