Garten

Dienstag, 16. Februar 2010

Ein Hase ...

... hoppelt durch die Nacht zickzack vorm Auto, endlich überwindet er den Schneewall am Strassenrand und rast aufs weisse Feld davon.
Hier hat es die letzten Tage wieder geschneit, das Tor geht gerade noch auf, fusstiefes Waten durch den Schnee zum Haus. Das Türschloss klemmt, vermutlich eingefroren, zum Glück kann ich die Tür zum Nebeneingang öffnen.

Offensichtlich war jemand auf dem Hof. Detektivisch nachgedacht: es war der Nachbar, die Spuren führen zur Waschküche, von wo er die Stehleiter holte und dann zu seinem niedrig gelegenen Dach, von dem er mehr Schnee schaufelte.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Maus & Wein

Im Sessel neben der Heizung still aus dem Fenster ins Schneetreiben starren. Es rumpelt zwischen den Nüssen in der Küche. Ich spring auf und gucke um Ecke: ihr gebt hier nicht den Ton an. Es ist nix zu sehen, die Fallen leer. Aber ich könnte dann mal den Holunderwein abmaischen, jawohl.
Kräftiger roter Strahl aus dem Schlauch. Der kleine Ballon vom Herbst reicht für 8 Flaschen. Zum Schluss wische ich die Flaschen einzeln nochmal ab und beschrifte sie.
Abends trinken wir vom neuen Holunderwein beim Asphaltcowboy. Mir wird gerade ganz wohlig zumute, da zeigt Manfred vor sich und ruft: "Da... da... eine Maus zwischen den Wasserflaschen, läuft hier ganz gemütlich rum!" Aus meiner Perspektive kann ich nichts sehen, wir springen auf, machen zwecks Vertreibung ein bisschen Lärm und gucken dann den Film weiter. "Mach mal Pause, ich höre was" - Manfred geht in die Küche: "Da... die turnt am Rollo rum!" Ich sehe sie auch, sie hangelt sich seitlich runter, kommt auf dem Fensterbrett an und huscht hinter den Küchenschrank.
Wir stellen drei Fallen mehr auf und gucken den Film weiter. Zweimal hören wir es nebenan klappen.
Die Überlebenden denken: schreckliche Feinde haben sich in unserem Reich eingenistet.

Schneemassen.

Dienstag, 9. Februar 2010

Mäuse

Tags verkriechen sie sich clever und ich denke, es sind keine mehr da. Aber heute morgen war der rote Maiskolben weiter angefressen und die Knäckebrotverpackung voller Nagespuren. Zwei Fallen aufgestellt.

Bis zum Nussbaum geschaufelt. Freier Blick auf den Garten.

Dieses Stück Land besser unberührt lassen, bis der Schnee weg ist.

Stundenlang auf der Leiter am Terassenvordach rumgeturnt und versucht, möglichst viel Schnee runterzuschieben. An die dicksten Haufen gar nicht rangekommen. Jürgen baute schliesslich Stützkonstruktion von unten.

Mir reicht es mit dem Winter.

Montag, 8. Februar 2010

LandunterSchnee

Schneeschieber in Polen besorgt und gespannt darauf, wie hoch der Schnee vor der Einfahrt zum Häuschen liegen würde. Und ja, tatsächlich ziemlich hoch. Unberührt weiss der Hof dahinter, rein in die Pracht, auf dem Weg zur Scheune bis zu den Knien eingesunken. Da endlich fängt der Kopf zu denken an: Wege freischaufeln zur Haustür, Scheune, Waschküche, Mülltonne, auch das Tor muss man öffnen können. Zu dritt wird geschaufelt, trotzdem dauert es. Warm wird mir und an den Füssen obendrein noch nass. Grinsend grüssende Nachbarn fahren vorbei, einer sagt: "Lass liegen, das taut." - Heiko von nebenan kommt rüber und schaufelt von uns aus den Schnee von seinem niedriger gelegenen Teerpappenanbaudach. Denn es soll wieder schneien, aber das Dach nicht einbrechen.
Einen Weg zum Garten will ich morgen bahnen.

Scheune bei Nacht - externer Blitz wird würdig eingeweiht - jawohl, er kann weit und stark.

Eiszapfen an der Veranda.

Eiszapfenknochengestalt steckt im Regenrohr fest.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Frostkristalle

Kalt und blau. Gestern gerade noch rechtzeitig umgegraben. Probeweise trete ich auf eine umgeworfene Scholle, schön hart gefroren.
"Das Unkraut von den Wurzeln her wegfrieren", sage ich zum Nachbarn, der entgegnet: "Aber die Saat kommt wieder." Dann erzählt er uns begeistert, dass im Nachbarort Feuerwerk vorgeführt wurde, er war da und hat jetzt schon den Einkaufszettel vorbereitet: "Tolles Spektakel, zwei Minuten für 55 €." Mir rutscht raus, dass ich so viel Geld lieber nicht einfach so verpuffen lassen würde, Manfred sagt gleich "wieso denn nicht?" und seine Augen blitzen so begeistert wie die des Nachbarn.

Kurz bevor die Sonne ganz um die Scheune herum meinen Garten hinten bescheint.

Frostig bereifte Ringelblume.

Duftthymian mit Eiskristallen.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Umgegraben

... den Ackerboden möglichst grob - auf dass die Scholle gut durchfriere mitsamt all den kopfüber gestürzten Unkräutern, deren Wurzeln jetzt zum Himmel ragen. Tatsächlich noch dieses Jahr geschafft - sieht amtlich aus wie bei Nachbars. Und geht in den Rücken.

Kirschknospen. Anlagen für Blüte und Blatt sind im Innern schon gut verpackt vorhanden, jetzt muss nur noch die eisige dunkle Zeit überstanden werden.

Mittwoch, 25. November 2009

Laubmassen

Bei schönstem Wetter stundenlang zusammengekehrt, dabei erst des Schals entledigt, dann der Jacke. Unter dem Flieder das Laub zusammengepappt matschig, unter der Walnuss eher locker mit immer noch Unmengen Nüssen dazwischen. Gefühlte Tonnen Laub zwischen Abhang und Nachbars ungeliebte Koniferen geschüttet. Eine Art Laubdüne geschaffen.

Schon was geschafft.

Stiefmütterchen im Schutz des Türkischen Mohns.

Dienstag, 24. November 2009

Dachschaden

Der Nachbar macht mich darauf aufmerksam, dass bei uns am Dach was kaputt ist, man kann es nur von ihm aus sehen. Ich gehe rüber und wir gucken beide dachwärts. Zwischen Haupt- und Nebendach sind auf Firsthöhe zwei Ziegel abgerutscht.
Der Dachdecker kommt Samstag.

Drei Stunden lang verschiedenste Gestrüppe aufgeräumt, schöne frische Topinamburs geerntet und die letzten roten Rüben. Peperonis und Andenbeeren sind leider matschig verfroren, einige Ringelblumen leben noch.

Giesskannen in Winterruhe.

Montag, 12. Oktober 2009

Regenrohr

Der Nachbar meinte, das runtergefallene Regenrohr könne man ganz leicht wieder ranmachen, einfach auf Leiter und reinschrauben. Ich dachte, okay, mach ich dann mal - aber es passte irgendwie nicht, war verbogen. Die ganze Nacht pladderte der Regen direkt in die Veranda. Am nächsten Morgen, als ich die Nüsse aus dem nassen Gras sammelte, ballerten Nachbar und seine begeisterten Kinder nebenan mit Luftgewehr. Ich berichtete von meinem fehlgeschlagenen Versuch. Dann muss wohl der Dachdecker ran, sagte er, aber er würde es sich nachher vielleicht mal angucken. Hmja, sagte ich halb und sah sicher so aus, als ob ich nicht dran glaubte.
Regen, Wind, kalt, Zeit zum Kuchenbacken, Ohrstöpsel rein, Krimi von Hakan Nesser sehr gut vorgelesen von Dietmar Bär. Als es dunkel war, guckte ich noch mal vor die Tür. Es regnete weiter, aber nicht mehr in die Veranda. Das Regenrohr war wieder dran, still und heimlich hatte Nachbar es eingesetzt. Ich war verblüfft und gerührt.

Frische junge Walnuss

Freitag, 9. Oktober 2009

Nur Nüsse

Der starke Regen letzte Nacht hat ein Regenrohr vom Dach gerissen und alle Nüsse vom Baum gefetzt. Kein Schritt war möglich, ohne welche platt zu treten. Und das Aufsammeln ging in den Rücken, uff. Jetzt trocknen sie in der Vorkammer, der ganze Boden ist bedeckt.

Auf der Treppe zur Waschküche kann man sie bequem aufsammeln.

Morgen soll das Herbstfeuer stattfinden. Der Nachbar schleppt immer noch mehr Material an.

Herbst im Garten. Verdammt früh dunkel wird es schon.

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