Madeira

Freitag, 15. Februar 2013

Porto Moniz

Küstenteil der nordwestlichsten Stadt Madeiras. In den Buchten wird geschwommen, Busladungen voll Touristen marschieren aufs Lavagestein zu.

Schon einige Schritte stadteinwärts ländlicher Charakter, unten links neben ausrangierter Waschmaschine zwei Weinballons, dahinter Kartoffelanbau, in der Ferne eins der Hotels an der Küste.

Gleich daneben mehr Indizien für Selbstversorgung.

Reiche Papayaernte in Aussicht.

Steil hoch geht es zur Kirche. Gepflasterter Kirchhof.

Das Museum für Lorbeerwald oder so ähnlich wurde fast komplett interaktiv gestaltet. Leider funktionieren die meisten Features nicht richtig. Der sprechende Lorbeerbaum immerhin stöhnt, wenn man auf seine Wurzeln tritt.

Zurück durchs Landesinnere über sehr hohe Höhenstrassen. Durch den Nebel hin und wieder grandiose Aussichten.

Und Kuh am Strassenrand, die hohen Berge dahinter in dicker Suppe.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Blumig

Die Blumeninsel Madeira knallt auch im Winter ihre Farben raus. Strelizien zum Beispiel blühen wie woanders Unkraut.

In Ribeira Brava zwischen Treppe und Wand hat eine unkultivierte blaublütige Schöne Halt gefunden...

... während die ganze kultivierte Pracht der Edlen bereits in der Gosse gelandet ist.

Nachmittags Spaziergang entlang der Levada oberhalb des Hotels, erst steil bergauf mal wieder. Dabei habe ich schon Muskelkater.

Blühender Eukalyptus.

Blüte an gefiedertem Blatt, daneben lange Schoten.

Dann unbekannter Abzweig nach unten. Waldboden mit Zapfen und Eukalyptuskapseln.

Das Dorf kommt näher. Blühende Kohlpflanze.

Kleeblattähnliche Pflanze mit tagetesähnlicher Blüte.

Und vor dieser Ruine Kapuzinerkresse an jungen Feigen hinter dunkelrotem Strauch.

Der Rückweg dauerte viel länger als gedacht, ging auch wieder steil hoch, es wurde richtig warm - und natürlich hatten wir nicht an Wasser oder Äpfel gedacht. Urlaub kann echt anstrengend sein.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Zwischen Eukalyptus und Lorbeer

Unter fachkundiger Führung des Hotelbesitzers wandern wir, was das Zeug hält, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes - zum Glück hält das Zeug, also Klamotten, Schuhe und nicht zuletzt unsere menschlichen Grundgerüste.

Los geht es auf nebligkalter Hochebene (1450 m). Pläne, hier einen Flughafen zu bauen, wurden wegen meist schlechter Sicht wieder verworfen. Im Vordergrund Stechginster.

Die Sicht klärt sich. Neben der Levada lässt es sich zunächst sehr bequem laufen.

Wasserdetails.

Bald aber beginnt der angekündigte steile Abstieg, nicht etwa ausgeschildert, sondern kreuz und quer durch Gestrüpp, Gestein und Baumwurzeln. Hin und wieder ahnt man die Spur eines Pfades, dann wieder Wasserrinnsale und steile, aber immerhin bewaldete Abgründe. Der Führer ist prima: falls jemand meint, sich den Weg nicht zuzutrauen, würde er uns einen leichteren zeigen. Das andere ältere Paar ist wanderstockbewehrt und alpin erfahren, und wir tun so, als trauten wir uns alles zu. Also geht es weiter.

An Wasserfällen und verwunschenen Seen kommen wir vorbei.

Konzentrieren auf jeden einzelnen Schritt. Ich bin immer die letzte, weil ich Fotos machen muss.

Plötzlich eröffnet sich eine besondere Sicht. Im Vordergrund löwenzahnähnliches Riesengewächs.

An diesem See oberhalb des Risco-Wasserfalls wird eine Pause eingelegt.

Und wer will, klettert über die Steine bis zum Abgrund. Ich nicht...

... ich beobachte lieber von oben Algenstrukturen zwischen den Steinen.

Der weitere Weg erfordert wieder viel Konzentration.

Insgesamt dauert die Tour etwa fünf Stunden. Ich bin sehr froh, sie trotz meiner Abgrundangst mitgemacht zu haben. Nicht zuletzt ist das dem tollen Führer zu verdanken, seiner ruhigen selbstverständlichen Art, gefährlich scheinende Wege zu beschreiten und seinen interessanten Ausführungen über Flora, Fauna, Land und Leute.

Dienstag, 12. Februar 2013

Fontes und noch höher

950 m über dem Atlantik liegt das Dorf, hoch oben in den Bergen, die Zufahrtsstrasse ist zum Glück gut ausgebaut. Nach einem Kaffee in der Bar Fontes beginnt die Rundtour, die laut Reiseführer bis auf 1430 m ansteigen soll.

Zwischen neu anmutenden Häusern kleine alte Hütten, vielleicht für Hühner, Ziegen? Die Frühjahrsbestellung ist in vollem Gang, kräftige Frauen in Gummistiefeln und mit Feldgerät bewehrt ziehen steile Wege hinauf.

Sehr ländliche Gegend, Blöken, Muhen, Mähen überall.

Je höher, desto schönere Aussicht. Leider ist ziemlich schnell die Baumgrenze erreicht, danach nur noch karge Wiesen, abgebrannte Sträucher, jede Menge Kühe mitten auf den Wegen und sehr, sehr viel Kuhfladen mit Mengen goldfarbiger Fliegen drauf, vielleicht madeiranisch-endemische Abart?

Endlich wieder bergab. Eukalyptusbäume am Wegrand, hier ihre Samenkapseln.

Und ein Eukalyptusbaum samt Wurzel.

Unterhalb des Ortes im Tal liegen Felder, im Vordergrund ein palmartiges unbekanntes Gewächs.

Gegenüber wird Brennholz herangeschafft.

Die meisten Felder scheinen noch nicht bestellt.

In den Orten unten am Meer dagegen wurden schon schönste Vogelscheuchen aufgestellt.

Montag, 11. Februar 2013

Die 25 Wasserfälle

Beginnen wir auf dieser Insel doch mit einer Tour, die auch für Kinder und Alte geeignet ist: mit den 25 Wasserfällen von Rabaçal. Dafür rüsten wir uns aus mit Taschenlampen, warmen Klamotten, Wanderstiefeln, Regenjacken und genau zwei Äpfeln. Kurz hinterm Parkplatz geht es gleich mit einer Tunnelwanderung los.

Hier fliesst die Levada durch einen Berg. 800 m lang ist der schmale Tunnelweg, stellenweise tropft es aus dem Gestein. Puh, überwunden...

Schon ist man weit oben im Inneren eines riesigen Kessels. Der nächste Streckenabschnitt ist an der Levada lang sehr schön und bequem zu laufen.

Wie Schleier hängt es von manchen Ästen.

Ab dieser Brücke wird es enger, der Abgrund näher, aber immer prima abgesichert.

Immer nebelfeuchter, die Levadawand moosig und flechtig. Inzwischen wandern wir in losem Pulk zwischen jungen Franzosen, portugiesischer Familie, nationalitätsmässig nicht einzuordnenden weiteren älteren Pärchen und einheimischem Vogelfänger.

Der erste Wasserfall ganz nah.

Und hinter der Kurve die vielen anderen. Wären da nicht die vielen zu lautstarker Hochform aufgelaufenen Jugendlichen, dann hätte ich das Naturspektakel als noch eindrucksvoller empfunden.

Alles immer und gleichzeitig...

... kann schön sein oder doch nicht so schön. Was findet dann noch besondere Beachtung? Auf Madeira blüht und fruchtet es ohne Pause. Kapuzinerkresse quillt aus Berghängen, Sonnenblumen vom Keimling bis zur Blüte, fette Kohlköpfe, reife Tomaten, Bananentrauben, ganz zu schweigen von den mir unbekannten Gewächsen - allerdings liegen Weinstöcke und Rosen gerade noch im Winterschlaf.

Ein grosser Garten in Jardim do Mar.

Banane mit Blüte.

Eine mir unbekannte Frucht.

Ach ja - es ist auch gerade die Zeit der reifen Zitrusfrüchte...

Kapuzina

Zwischen Uckermark und Berlin

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