Oder

Mittwoch, 15. September 2010

Blaugrüne Mosaikjungfer

Beim Holunderpflücken zwischen Kanal und Oder auf ein prächtiges Exemplar einer Edellibelle gestossen. Dösig sonnt sie sich in den Beeren.

Im Makromodus ganz nah ran. Da fühlt sie sich belästigt und schwirrt geräuschvoll ab.

Zwei Liter verarbeitete und aufgewallte Beeren erkalten über Nacht, morgen wird der erste Wein des Jahres angesetzt.

Freitag, 11. Juni 2010

Vor der Brücke rinks und lechts

Man kann das schon mal verwechseln. Denn der Kanal ist an manchen Stellen auf beiden Seiten übergeschwappt, teilweise kniehoch.
Schwülheiss, ein echter Hundstag. Ein alter Fischer im blauen Unterhemd nähert sich: ich befinde mich auf einem Privatweg, das hier (umfassende Armbewegung) sei alles seins.
- Es gibt aber kein Privatwegschild.
- Trotzdem, Privatweg, alles meins.
- Aha. Kommt man denn dahinten weiter?
- Vielleicht. Alles versumpft. Und alles meins.
- Dürfte ich denn Ihren Privatweg benutzen und versuchen, dahinten weiterzukommen?
- Versuchen können Sie's ja. Da kommt man bei Pinkepank raus. Wenn man durchkommt.
Er hat die Situation klargestellt und geht ins Haus zurück. Ich schiebe das Rad weiter, versinke allerdings bald knöcheltief in der modrigen Brühe und kehre doch lieber um.

Hier sind Gummistiefel angebracht.

Wolkige Sonne gespiegelt in den trägen Fluten des Kanals.

Auf den Feldern viel kornblumenblau.

Donnerstag, 3. Juni 2010

Hochwassertourist

"Die Biber sind es, die fressen die Deiche kaputt, alles Quatsch", sagt der Nachbar etwas zusammenhanglos, als ich ihm ein paar Eier abkaufe und wir übers Hochwasser reden. Ich habe den Verdacht, er hält nicht viel vom Nationalpark.

Das Naturschauspiel muss besichtigt werden, es geht los. Ein paar Kilometer nördlich sind Polder geflutet worden, neu entstandene Seen, die bis zu sechs Wochen stehen bleiben. Hinter Schwedt über die Grenze, hier ist man hautnah dabei.

Auenlandschaft im Wasser, Libellen, Vogelstimmen, paradiesisch, unwirklich anmutend.

Auf polnischer Seite keine schützenden Deiche.

In Krajnik Dolny steht das Wasser bis an die Häuser.

Plötzlicher Hunger, man sitzt direkt an der Sandsackfront, futtert fette Bratwurst und denkt: ich bin ein Hochwassertourist. Hinterher Magenbeschwerden.

Auf dem Rückweg noch Abstecher zum früheren Fährhaus in Bielinek.

Nicht unanstrengend, diese Tour über kleine Rumpelwege in grosser Hitze und mit leicht verdorbenem Magen. Frischer Pfefferminztee hat die Sache beruhigt, anschliessend noch eine Runde Beetehacken.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Bis zum Rand

Der Kanal ist voll.

Und weiter kommt man auch nicht. Deich abgesperrt, man sieht Feuerwehr, ein paar Autos, Sandsäcke und ein grosses oranges Zelt für die Krisenhelfer.

Montag, 24. Mai 2010

Laute Oderauen

Die Flutwelle ist zwar erst für Mitte der Woche angekündigt. Trotzdem gucken wir beim Pfingstspaziergang am Deich erwartungsvoll gen Süden, ob schon was zu sehen ist. Natürlich nicht. Die geräuschvolle Lebendigkeit durch Froschkonzerte und Vogelstimmen lässt einen Moment still innehalten. Dann mache ich eine Tonaufnahme.

Frühjahrshochwasser in den Oderauen.

Ich vermute, das ist ein Fischreiher.

Schafherde am Deich.

Montag, 19. April 2010

Frösche in Criewen

An diesem sonnigen Frühlingstag spaziert es sich wunderschön durch die Pracht der Natur im Zentrum des Nationalparks, einem von Lenné angelegten Landschaftspark.

Weide und Schilf an Teich.

Frischer Schilfhalm.

Als ich mich dem Uferrand nähere, springen synchron drei Frösche ins Wasser. Sie sind gut getarnt,ich brauche ein Weilchen, bis ich sie finde.

Frosch mit besonders schön sichtbarer Rückenmusterung in Entengrütze.

Mittwoch, 24. März 2010

Grüngrützig und braunblasig

Sehr windig auf dem Weg zur Oder. Grosse weisse Federn weit verstreut, ich sammle ein paar auf, unregelmässig abgebrochen, hier fand ein Kampf statt.
Die Bachläufe links und rechts vom Weg sind verschieden gefärbt.

Braune Fäden, Blasen, kleine Fliegen in einem Bach...

... grüne Grütze im anderen...

... und unter den Bäumen diese merkwürdige Struktur.

Keine Ahnung, was das alles ist. Unter "grüne Grütze" nur Kochrezepte gefunden, Froschlaich sieht anders aus und die braunen Fäden - vielleicht sind es Algen?

Die Oder ist mal wieder übergelaufen.

Zwischen Fluss und Stolzenhagen die kleine Landwirtschaft, aber kein Vieh in Sicht.

Nach hinten ist an dieses Häuschen eine lange schlauchartige teils überdachte Halle zum Unterstellen der Tiere angebaut.

Das Gelände wirkt immer, wenn ich vorbei komme, verlassen und verfallen. Aber ein Dutzend Heuballen zeigen an, dass das Vieh wohl bald eintreffen wird.

Freitag, 19. Februar 2010

Im Ohr ein Lied

"Winter ade, Scheiden tut weh, aber dein Scheiden macht, dass mir das Herze lacht" summe ich vor mich hin. Dünne Eiszapfenreste in rapide schmelzenden Schneehaufen, Gurgeln und Tropfen aus den Regenrinnen - und mild, so mild scheint die Luft.
Gestern auf dem Weg zur Oder noch mal im Winterwonderland.

Im Dorf matschige Schneepfützen, schrumpfende Schneewälle ...

... hinterm Kanal die andere Welt.

Zwischen Kanal und Fluss weht der Wind kälter.

Noch bedeckt eine Eisschicht das Frühjahrshochwasser am Oderdeich. Hinter der Weide der Fluss, dahinter Bielinek.

Später auf dem Weg nach Berlin Regen, schmuddeliges Übergangswetter. Heute früh hoffnungsvoll die ersten Tomaten gesät.

Mittwoch, 10. Februar 2010

Kanal voll

10 cm Neuschnee, zwei Mäuse erledigt, angefressene Zigarettenschachtel.
Auf dem Weg zum Kanal den Schornsteinfeger auf einem Dach gesehen - ob er wirklich Glück bringt?

Beissende Kälte, schneeschwangerer Himmel. Lieber nicht bis zur Oder.

Offener Kanal voller Enten.

Sonntag, 19. April 2009

Am Kanal links ...

... sieht man auf der anderen Seite die Sonntagsradfahrer.

Nicht auf Sonntagsradler, sondern direkt am Ufer aufs Wasser gehalten.

Samtweicher gewürziger Duft im Wäldchen, der von diesen kleinen gelbroten Blüten stammt - die Büsche breiten sich bis zum Wasser aus.

Kapuzina

Zwischen Uckermark und Berlin

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