Woanders

Dienstag, 10. April 2007

Fette Erde

In Susies Garten war es nicht möglich, einen Spatenstich tief auf einmal in den schweren Boden zu stechen - wegen blödem "Damenspaten", wie sich herausstellte. Aber die Erde ist dort (in Niedersachsen) wirklich schwer und von so völlig anderer Konsistenz als in der Uckermark, wo der Boden sandig-rieselt, sich leicht erwärmt und irgendwie südländisch karg und doch fruchtbar ist, wo Tabak, Pfirsich und Peperoni prächtig und aromatisch gedeihen, schwärm schwärm - dafür muss ständig gegossen werden. Man liebt wohl sein eigenes Land am meisten. Der Bericht einer Flüchtlingsfrau fällt mir ein, die nicht im fremden schweren Boden begraben werden wollte.


Niedersächsische Regenwürmer


Im Teich leben alte Karpfen, Anemonen und Schlüsselblumen blühen.


Teichdetail.

Das Osterfeuer war dieses Jahr besonders prächtig dank des Sturmschäden-Materials, eine kleine Brise wehte den Qualm fort. Ich dachte an die Hexenverbrennung und ob man schnell stirbt, wenn man so im Feuer steht.


Nah am Osterfeuer, heisses Gesicht, kalte Füsse.


Ein Blick über den Ith, in der Ferne Feuer in anderen Dörfern.

Montag, 12. März 2007

Aus alten Hemden lesen

Zwölf Hemden hatte der Bauer in seinem Leben und das letzte Hemd hat keine Taschen. Die fleissige geschickte Näherin legte die Rüschen regelmässig und flocht noch eine Zierborte mehr ein und das faule schöne Mädchen kriegte keinen Mann, denn der guckte erst aufs Hemd. Das klingt jetzt albern, aber der Vortrag war interessant.


Alte Hemden in der Ausstellung.

Merkwürdige Ortsnamen in der Oberpfalz, die Ausstellung z.B. war in Rotzendorf, nebenan liegt Kotzendorf und daneben Schmand, ehrlich.


Jesus aus Rotzendorf für meine Maria-und-Jesus-Sammlung.

Ausflug nach Eger in Tschechien. Wir stolperten sofort in einen edlen Pralinenladen und besorgten uns Bruchschokolade, die Blechdose für etwa 8 Euro war mir aber doch etwas zu neppich.


Mmh, lecker.


Lädierte Männlein und Weiblein an den Klos in Kaiserhammer.


Und ein Englein in Königstein.

Dienstag, 26. Dezember 2006

Kirche, Krippe & Dessert

Dieses Weihnachten bei den Eltern war anders. Sie sind beide krank, aber wollten doch, dass wir alle kommen. So nahm das sonst stillgewordene Haus neun Gäste auf, die natürlich sehr willig waren, zu helfen, wo es nur ging. Der Baum wurde von uns aufgestellt und geschmückt, statt gebratenem Geflügel gab es Bofrost, das war schon ganz okay. Es war eben kein selbstgemachter Griebenschmalz da, den mein Vater sonst so gern angeboten hatte.
Aber - wir durften uns nicht streiten, und als es einmal doch passierte, erschraken wir uns, wie sehr es meinen Vater mitnahm. Und so geschah es, dass ich mich meiner durchgedrehten Schwester gegenüber zum Gleichmut zwang.
Meine Mutter saß oft lange in der Küche wie auf diesem Bild, das ich - gerade von draußen gekommen - mit beschlagenener Linse machte:

Es gab sogar eine Gelegenheit, mit Manfred und ihr ganz ruhig und ernsthaft über verschiedene Jesus-Vorstellungen zu reden, während meine andere Schwester nebenan Weihnachtslieder ins Klavier drosch.

Heiligabend in der Kirche saßen wir ganz nah bei der Krippe, der schönste Platz, finde ich. Während der Predigt betrachtete ich alle Details der Figuren und es entstand ohne Blitzlicht dieses Bild:

Gestern abend dann Weihnachtsmenü zu zehnt im neueröffneten Felsenkeller. Kunstvoll drapierte Fleisch- und Gemüsekleckse auf großem Teller. Ich hatte nur drei winzige Pilze dabei, auf Nachfrage bekam ich dann ein Schälchen extra.


Das Dessert.

Es schmeckte zwar alles sehr gut, war aber für dörfliche Verhältnisse zu wenig und reichlich teuer. Und einen "Absacker" vom Haus, wie die Niedersachsen ihn gewohnt sind, gab es auch nicht.

Montag, 4. Dezember 2006

Kuchen mit Theater

Flensburg: es regnet. In "Omas gute Stube" wagt sich nur der Schlagfertige. "Kaffee kriegt ihr hier, solange ihr wollt, aber ab der dritten Kanne wird er immer dünner", begrüsst uns Oma persönlich. "Bei meiner Oma wurde eine Bohne am Boden festgenietet und immer wieder draufgegossen", kontert Markus. Und so geht es weiter, Oma kommt mit Kuchen: "Da oben ist ne Kamera, und wenn du deine Rumrosinen isst, wird dir warm und dann machst du dich ein bisschen frei, das wird dann gefilmt und kommt heute abend im Regionalprogramm." Raum voll Gelächter, Hilfe, ich habe mich in eine Heimatkomödie verirrt.
Als wir das Lokal verlassen, sind wir zittrig vom vielen Kaffee.


Detail aus der guten Stube.

Glücksburg: es regnet. Das Hotelzimmer hat einen Balkon und Blick aufs Meer.


Es scheint, als ob das Fahrzeug am Bildrand mit großem Getöse den Sand einebnet.

Hamburg: es regnet. Eine Stunde Aufenthalt. Am Südausgang darf ich endlich rauchen. Beschallung mit klassischer Musik. Ein alter Mann mit schäbigem Einkaufsroller greift eine leere Flasche vom Mauervorsprung und rollt weiter. Wichtige Bahnhofswachen mit geschwellter Brust, Pissoirs, alles so sauber.
Den Nordeingang kenne ich gut. Ich stehe abseits vom Strom und rufe mir die Strassen ins Gedächtnis: links geht's zur Steinstrasse, geradeaus die Mönckebergstrasse, wie oft bin ich hier früher langgelaufen.


Auf der Brücke zwischen den Gleisen.


Da hat einer geraucht, das darf der hier doch gar nicht mehr.

Montag, 23. Oktober 2006

Hochzeit und Hoffnung

Hochzeit an der Ostsee. 6stündige Zugfahrt hoch, dann direkt in die Feier reingesprungen - leider nicht wirklich, ich stand ziemlich neben mir. Die Volkslieder der trink- und spielfreudigen dänischen Kapelle, das fröhliche Einheitsbrei-Gedudel machte mich, die ich besten Willens mitfeiern wollte, kribblig und nervös. Als Manfred erzählte, wie er mal eine deutsch-dänische Hochzeit miterlebt hatte, wo es ununterbrochen ganz ähnliche Musik gab, die aber immer lauter, aggressiver und schneller wurde und in Schlägerei endete, musste ich grinsen: genau das war mein Gefühl - ich könnte mich prügeln!
Das Brautpaar war natürlich aufgeregt, wollte nichts als ein schönes Fest und empfing uns herzlich. Obendrein hatten sie den ganzen Sommer damit zugebracht, ihre Scheune völlig neu zu bauen. Wir hatten das Loch der abgebrochenen alten Scheune gesehen und staunten jetzt über die Leistung, die sie vollbracht hatten.


Praktisch: motorisierter Flaschenzug (oben rechts).

Am nächsten Tag bei schönstem Wetter liefen wir zu Fuß, wir liefen und liefen - endlos liefen wir.

An dieser Windmühle kamen wir vorbei, "Hoffnung" steht darauf.

Auf einem Friedhof direkt am Abhang zur Ostsee las ich auf einem Grabstein vom Abenteuer eines 15jährigen, der um 1850 zwischen Afrika und Australien von "einer Windfee" ins Meer gefegt wurde.


Unten am Meer.


In den Stein gezoomt.

Abends gab es Filmpremiere in der neuen Scheune mit Miss Marples "16.50 ab Paddington" - mindestens 5mal schon gesehen, aber genau das richtige zum Abschluss dieses Wochenendes. Mit Beamer an die Wand geworfen in Kinoqualität - toll! Ein schöner Tag.
Nur das Brautpaar war fix und fertig.

Samstag, 19. August 2006

Südliche Vegetation

In Norditalien wachsen Palmen und Feigen wie Unkraut, dabei ist es dort im Winter auch kalt, letztes Jahr mit sehr viel Schnee. Ich hätte auch gern eine kleine Palme im Garten. :-( Immerhin soll es im Weserbergland Maronen geben.

Besichtigung eines Bergdorfs, in dem fast jedes Haus bemalt ist. Blumenkübel mit einzementierten Scherben, einer mit lauter Tassenhenkeln. Ich werde das auch probieren.

Es blüht dort überall.


Passionsblume

7 km einen Berg runtergelaufen, in der Mitte traf ich auf ein Häuschen


Eine besonders schöne Maria.

Freitag, 28. Juli 2006

Menschenbraten

Lückenloses Körper-Patchwork am Strand von Usedom. Exhibitionistische Erschöpfung, dann Erfrischung. Extrem. Anstrengendes Nichtstun - nix für mich.


Kollektives Geheimnis. Ich bin ausgeschlossen.


Der Strand ist weiß und weich. Gegen Abend hoher Wellengang. Es macht Spaß, sich hineinfallen zu lassen.

Gestern Ausflug nach Swinemünde. Wir liefen Stunden in der Hitze herum und nahmen dann den Bus zur Grenze.


Aus dem Busfenster gesehen

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