Sonntag, 28. Mai 2006

Weltuntergang

Riesige Sturmwellen rasen mit Blitz und Donner seit Stunden über die Uckermark. Bei Angermünde fiel Baum auf Strommast - Stromausfall. Immer wieder schüttet es wie aus Eimern. Die großen Fichten gegenüber schwanken wie Grashalme im Wind. Es pfeift und heult und ächzt ums Haus. Das ist der Weltuntergang.
Und dann - der Himmel klart auf, die Sonne scheint. Staunen und Angst über die Naturgewalten verblassen.

Wegen extensivem Rasenmähen quillt der Komposthaufen über. Ich werde das Angegammelte auf die Beete verteilen, das mögen die Regenwürmer ja besonders gern.

Samstag, 27. Mai 2006

Beinwell...

... wächst hier dieses Jahr dank des feuchten Wetters besonders gut. Symphythum officinale ist ein vielseitiges Heilkraut:
- seine Wurzel fördert Wund- und Knochenheilung
- die Blätter kann man als Gemüse essen
- ist im Garten bestens für Mulch und Kompost geeignet, weil die Blätter viel Eiweiß haben, die den Pflanzen Stickstoff zum Wachsen liefern. Beinwelljauche als Flüssigdünger wird ebenfalls angewendet.


Hummel auf Beinwellblüte

Mit der Motorsense die Hänge gemäht, dabei brach das Plastik vom Schutzschild genau an der Schraube ab, Black&Decker, auch keine Qualität mehr :-( Jetzt muss ich wieder mit der Heckenschere durch die Wildnis hoppeln.

Der Nachbar gab mir zwei Tomatenpflanzen, die 3 m hoch werden sollen. Mal sehen, ob das stimmt, da müsste ich ja mit der Leiter ernten.

Beim Hacken erschien vorhin ein Hund, groß wie ein Kalb, der mich begrüßte wie eine alte Bekannte, er ließ sich leicht wieder vom Grundstück lenken. Ulli und Antje hatten sich vor dem Tier ins Haus verkrochen und Ulli meinte, ich sei ja mutig. Soso :-)

Und hier noch ein paar Impressionen:


Brombeere rankt in Bohnenstange


Schnittlauch


Lupinen

Freitag, 26. Mai 2006

Sumpf

Noch ist der Weg zwischen Deich und Oder voller sumpfiger Pfützen, aber die Frühjahrsüberschwemmung verschwindet bald.

Belinek, Polen

Lila Kräutchen

Auf dem Gestrüpphügel wachsen seit einiger Zeit zwei lila blühende auffallende Pflänzchen, Samen haben sie auch schon angesetzt:

Die Lupinen blühen in den schönsten Farben. Sie mögen Kalk nicht so gern, da sind sie hier richtig.

Vormittags die Eingangstür gestrichen, ging flott.

Donnerstag, 25. Mai 2006

Himmel tief an Himmelfahrt

"Im Sommer Maler und Anstreicher, im Winter Prahler und Landstreicher", sagte die alte Frau, wenn sie mich den Pinsel schwingen sah und grinste.
Heute war es wieder soweit. Den ganzen Tag Regen, ideales Wetter, um den Vorraum zu streichen, im dritten Anlauf. Beim ersten Versuch war die Decke runtergekommen, beim zweiten hatte ich kaum deckende Billigfarbe erwischt - heute war die Arbeit endlich erfolgreich. Allerdings hat dieses Räumchen drei Türen und ein dreiteiliges Fenster, die wollen jetzt natürlich alle auch behandelt werden.

Gutes Wetter für Arbeiten im Haus.

Mein bewährter alter 7-in-1-Spachtel.

Lupinen und Lilien - die schönsten Sträusse, finde ich.

Am Spätnachmittag wurde es heller. Im Garten sieht's nach Arbeit aus. Wieder diese ekligen Würmer an den Luftzwiebeln.

So sehen sie aus.

Lilie in Regenpause.

Mittwoch, 24. Mai 2006

Würmer wie Kot und Blattläuse

Auf den ersten Blick scheint alles nur etwas wucheriger geworden zu sein in den drei Tagen, die ich fort war. Ich seh dann, dass der Sturm einen Pfahl des Brombeerrankengerüsts umgepustet und einige Ranken abgeknickt hat. Das lässt sich noch schnell reparieren.

Die Salbeiknospen - schön. Mein Blick wandert tiefer und dann...

Blattläuse, die ewige Pest. Am Kirschbaum sind sie auch wieder. Mal mit Schmierseife probieren, damit die neuen Triebe besser wachsen.

Auf den Luftzwiebeln liegt so etwas wie Kot. Kot mit vielen kleinen Beinchen. Eklige Würmer, die schon ordentlich am Lauch geknabbert haben. Ich schnippse sie leicht runter. Kein Foto gemacht, schade eigentlich.

Türkische Mohnknospe, woran erinnert mich das bloss ;-)

Die Akeleien wie zwei Gaukler.
Lupinen und Lilien fangen an zu blühen.

Sonntag, 21. Mai 2006

Flieder vom Winde verweht

Die Tonnen sind schon lange voll, den Wind hast du auf zu hohe Stufe gestellt und das Festival gestern in Angermünde eiskalt ins Wasser fallen lassen, oh Wettergott, mach's doch etwas milder!

Den Flieder regnet's zu Boden.

Dicker grüner Käfer auf Rhabarberblüte.

Wie aus dem Bilderbuch.

In der Scheune wurde endlich auch die Dachluke wieder verglast, nachdem es monatelang reinregnete.

Luftig genug ist es hier auf jeden Fall.

Freitag, 19. Mai 2006

Finsterer Ausblick

Die Scheune ist zu, kein Loch mehr zu sehen, allerdings von drinnen mangels Fenster auch kaum noch was. Man kann aber einen Rahmen an die Latten nageln und das Holz drin aussägen, dann den Fensterrahmen reinnageln, so ähnlich wie beim Knopfloch-Nähen, sozusagen Fenster-Versäubern.

Nach dem langen Regen:

Die Pimpinelle blüht.

Der Nussbaum kriegt Früchte.

Insekt auf Lupine

Und ein Blick in den Liebesgrund beim Dorf.

Leider sieht der neue Kirschbaum sehr dürr aus, aber ein paar neue Blätter kommen, hoffentlich wächst er gut an.

Stolpe, Grützpott

Gestern Ausflug im Schlafmobil nach Stolpe zum Turm.

Der Turm hoch über dem Fluss heisst im Volksmund Grützpott und man hat von dort einen ziemlich guten Blick über die Oder.

Scheunenloch und Regen

Seit heute ist das Loch in der Scheune nur noch drei Latten breit und die sollen morgen auch noch gestopft werden. Der Nachbar lieh netterweise seine Motorsäge, kam sogar noch mit der Stichsäge vorbei, guckte neugierig und sein Blick war anerkennend: "Endlich hört man hier mal 'n Hammerschlag."

Dann setzte der stundenlange warme Landregen ein, der dem Fachmann beim Hämmern direkt vom Dach in den Hemdkragen floss. Trotzdem ging es flott weiter.

Drei Latten fehlen also noch, die werden morgen besorgt.

Montag, 15. Mai 2006

Vorgarten und Nachbarn

"Was is'n mit'm Vorgarten? Na, wegen der Dorfgemeinschaft..." hatte die alte Frau grimmig gefragt, vor vielen Jahren, als wir uns gerade einrichteten. Sie lebte hier seit Kriegsende als Mieterin. Sie kannte das Haus mit seinen Löchern, den unterschiedlichen Boden auf dem Grundstück, sie wusste, wo die wilde Katze in der Scheune ihre Jungen warf, hatte hinten ihre Hühner und um sich rum den kleinen Hund, der uns immer bei der Ankunft ankläffte, als ob wir Eindringlinge waren. Und sie war bereit, sich um den Vorgarten zu kümmern.
Jetzt kümmert sich keiner mehr drum. Gestern wollte ich wenigstens das hohe Gras schneiden. Prompt stoppt die alte Frau vom Haus schräg gegenüber rasant ihr Fahrrad: "Ja, wenn das Gras schon so hoch ist, dann wird's schwierig. Bei mir hinten ist auch so 'ne Ecke, da hab ich's neulich rausgemacht, aber nee, soo hoch war's nicht. Womit wollen Sie's denn rausmachen?" Schüchtern zeige ich mein Grabeschäufelchen und sage: "Bei Ihnen ist doch immer alles tipptopp, kein Unkraut zu sehen..." - "Doch, hinten bei den Himbeeren, aber ich kann ja so schlecht mit der kranken Hand..." sagt sie noch, zuckt die Schultern, als ob sie mir sonst geholfen hätte, dann radelt sie flott weiter.
Wir sind der unterste Maßstab, was Vorgartenpflege angeht. Die andere Nachbarin erzählt uns, wie sie ihrem Sohn gesagt hat: "Sogar die Berliner mähen schon die Böschung vorm Haus, jetzt raff dich endlich auf."

Kalt und sonnig war es gestern, nachts nur 2 Grad, das waren wohl die Eisheiligen.

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