Donnerstag, 15. Juni 2006

Von der Stirne heiss ...

... rinnen muss der Schweiss - fällt mir an Hundstagen wie heute ein, wenn es schon bei ein bißchen Hacken von der Stirn tropft. Das schwüle Wetter macht mich fertig. Immerhin habe ich beim Spiel Schweden - Paraguay in der Kammer entrümpelt. Ich muss immer irgendwas tun. Ich kann nicht gut still sitzen. Nur in der schlimmsten Hitze.


Bienenfreude


Die Spillinge versprechen reiche Ernte. Nur dumm, dass alle auf einmal vom Baum fallen. Vielleicht versuche ich es mal mit Spillinge-Wein.

Der Holundersekt gärt stark dank des heißen Wetters und riecht schon sehr gut alkoholisch.

Grüne Nüsse

Noch sind sie zu klein, aber bald kann man aus unreifen Walnüssen einiges machen.

Nussschnaps aus grünen Nüssen
Grüne Nüsse trocknen, in dünne Scheiben schneiden und in Flasche geben. Etwas Ingwer, Nelken und Zimt dazu, mit Kornbranntwein übergießen. Pro Liter Schnaps etwa 20-25 grüne Nüsse. Die Flasche gut verkorken und einen Monat lang in die Sonne stellen. Danach 1/4 Liter Zuckerwasser zufügen (gesättigte Zuckerlösung einmal aufkochen und abkühlen lassen). Wieder 4 Wochen in die Sonne stellen, dann abseihen.

Eingelegte grüne Nüsse
500 g Nüsse werden mit einer dicken Nadel mehrmals durchbohrt und 14 Tage lang in kaltes Wasser gelegt, das täglich erneuert werden muss. Dann die Nüsse 10 Min. in wenig Wasser kochen. Aus 1 Kilo Zucker und 1 Liter Wasser (oder 1/2 Liter Wasser und 1/2 Liter Essig für pikante Nüsse), einer Zimtstange und Nelken eine Lösung, in der man die Nüsse 10 Min. lang sieden lässt. Dann Nüsse in Gläser füllen, mit der heißen Lösung übergießen und sofort luftdicht verschliessen.

Haare dunkel färben
Eine Handvoll zerkleinerte grüne Nüsse siede man gut aus, filtriere den Absud, gebe ein nussgroßes Stück Alaun dazu und koche nochmals auf. Haare damit gründlichst waschen. Den Absud fülle man in eine Flasche und bewahre ihn kühl auf.

Mittwoch, 14. Juni 2006

Backofen

Die Hitze lässt mich welken wie ein Blümchen ohne Wasser. Die Ameisen haben einen Teil Erdbeeren untergraben, schlappe Blätter und vertrocknete Früchte, umsonst die Arbeit, Rainfarn hat NULL genützt. Überall sind Ameisenstraßen im sandigen Boden.


Die Süßkartoffel hat die kalten Wochen knapp überstanden und kriegt von unten grüne Blätter. Sie schiebt sich ein bisschen voran, vielleicht wird ja noch was daraus in der Hitze.


Am besten auszuhalten ist es im Hängesitz unterm Nussbaum, Schatten, keine Mücken, sanftes Wiegen und guter Überblick.

Samstag, 10. Juni 2006

Lebenskampf einer Raupe

Ameisenangriff auf Raupe. Der FILM. klick!

Ein Körnchen gerettet


Aus dem letzten Jahr wieder aufgetaucht.

Freitag, 9. Juni 2006

WM gucken ...

... aber lieber nicht bei der Freiwilligen Feuerwehr. Die hatte neben der Halle im Ort ein Zelt aufgebaut, die Seiten riesige Deutschlandfahnen. "Gestandene Männer" glotzten uns aus dem verrauchten bierdunstigen Halbdunkel an.

Schön im Garten an diesem Sommertag.


Schade, dass ich mich mit Raupen nicht auskenne, diese ist ja besonders schön, aber vielleicht wird ein besonders fieser Gartenschädling draus?

Donnerstag, 8. Juni 2006

Verwunschen

Abends Ausflug nach Chojna.


Hier beginnt die Stadt, vermutlich von diesem Holzkopf erkämpft.

Spaziergang entlang der verfallenen Stadtmauer zwischen sozialistischen Einheitsbauten voller Leben, Gespräche von Balkon zu Balkon, Betten hängen aus Fenstern, unten spielen die Kinder zwischen den Garagen. Auf der anderen Seite der Mauer finden wir am Hang Gärten, einen Wohnwagen in der Wiese und verwunschen wirkende Lauben.

Angeschwemmt

Auf dem Rad die Holperpiste zur Oder runter nach einer Nacht ohne guten Schlaf. Die Weiden voll Gestrüpp vom Hochwasser. Es quakt und summt und fliegt. Ich gehe ein paar Schritte, nehme die Wolken von Fliegen dicht am Boden wahr und den plötzlich widerlichen Geruch. Da liegt ein hellbraunes Fell platt, wie verschmolzen mit dem Geröllweg, einige Knochen verstreut. Die Reste eines Hundes, die der zurückweichende Fluss freigibt. Ich gehe noch etwas weiter, aber dann hastig zurück, bis der Gestank nachlässt.


Eine Distel dicht am Fluss


Langrüssliges winziges Insekt

Sumpfig grün zwischen den Deichen, Schwäne und Störche und noch viele andere Vögel, die Tante Waltraut sicher kennt.

Der Holunder blüht, ich habe Hollersekt angesetzt, ganz einfach und schnell:
Ein Dutzend Holunderdolden in 5 Liter warmem Wasser mit 1 Pfund Zucker und Saft von 1-2 Zitronen gut verrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Zugedeckt an sonnigem Ort gären lassen und 1x täglich umrühren. Nach ca. 14 Tagen hat sich ordentlich Kohlensäure entwickelt und ein wenig Alkohol. Aber sehr wenig. Gekühlt trinken. Dieser Sekt macht fröhlich.

Frisch angesetzt.

Mittwoch, 7. Juni 2006

Hügelbeete

Wenn das Innere mit organischem Material aufgefüllt ist, wird das Beet durch den Verrottungsprozess wärmer -> Pflanzen keimen und wachsen besser, Frost erreicht das Beet später. Sepp Holzers Permakultur

Mein Gestrüpphaufen ist ja eigentlich fast ein Hügelbeet, viel Grobmaterial zur Durchlüftung steckt drin und viel gute Erde. Im nächsten Frühjahr werde ich ihn etwas aufbereiten, zur Sonne hin runden und Versuche mit empfindlichen Pflanzen wagen.

Der Sprung zwischen den Welten...

... also zwischen Angermünde und Berlin ist kürzer geworden mit der Bahn, die Strecke über Gesundbrunnen, Hauptbahnhof - dann kurz unter der Spree - nach Südkreuz dauert nur eine Stunde. Das ist schön.
Ob der Hauptbahnhof lange hält? Ist ja nur auf Sand gebaut und wirkt so zerbrechlich, das viele Glas.
In Berlin hatte sich der Filius, der ganz allein zu Haus war, gestern nacht ausgesperrt und übernachtete deshalb beim Freund. Deshalb auch konnte ich heute früh die neue Bahnstrecke ausprobieren, um ihm die Wohnung aufzuschliessen nämlich.
Am Nachmittag war ich wieder in der anderen Welt, bei den Mücken im Garten.


Von der Riesenstadt ...


... in die andere Welt. Von der Gartenbank aus gesehen.

Dienstag, 6. Juni 2006

Mattioli, Mulch, Lila im Alant

Permakultur ist ein interessantes Thema. Gründüngung und Untergraben von Küchenabfällen an geeigneten Stellen - also nicht gerade beim Wurzelgemüse - praktiziere ich ja schon seit einigen Jahren, trotzdem ist da noch der große Gestrüpp- und Unkrauthaufen, in dem sich immerhin auch gute Erde gebildet hat; ich habe ihn zwar schon deutlich verkleinert, aber gleichzeitig kommt immer wieder was drauf. Ich muss einen besseren Kreislauf schaffen. Vielleicht kann ich aus Sepp Holzers "Permakultur" Anregungen bekommen.

Wenn ich mich über ein Kraut kundig mache, suche ich auch bei den Alten. Eine gute Quelle ist Université Louis Pasteur Strasbourg, dort stehen uralte Pflanzenbücher digitalisiert bereit, z.B. ein reich illustriertes von Mattioli (1554).

Es ist warm und regnet. Vielleicht wachsen die Tomaten jetzt mal besser. Der Türkische Mohn leuchtet mit großen roten Tupfen.


Mohnblüte

Die unverwüstlichen Stauden von der alten Frau vermehren sich prächtig.


Lila im Alant.


Endlich mal eine Hummel gut eingefangen.

Montag, 29. Mai 2006

Mehr über Beinwell

Ausprobiert: Blätter als Gemüse wie Spinat gekocht, mit Zwiebeln, Tomaten, etwas Olivenöl - für den Gourmet!

Aus alten Büchern zusammengelesen:
Heilkräftig ist die Wurzel, die tief in den Boden reicht. Hat man einmal Beinwell (Symphytum officinale) gepflanzt, hat man ihn immer. Die Wurzel enthält Allantoin, dadurch werden Wunden schneller geheilt. Man gräbt sie am besten im Herbst oder Frühling aus. Da sie dick und fleischig ist, wird sie zum Trocknen aufgeschnitten.
Anwendung als Breiumschlag: 2-4 Esslöffel getrocknete pulverisierte Wurzel mit wenig heißem Wasser zu Brei verrühren, auf Tuch streichen und die Wunde damit bedecken. Alle 2-4- Stunden den Umschlag erneuern.
Beinwellsalbe: Feingeschnittene frische Wurzeln in Schweinefett auslassen. Heiß durch ein Tuch seihen und gut auspressen. Diese Salbe hält etwa ein Jahr.
Beinwellwein: Etwa 5 Beinwellwurzeln in 1 Liter Weißwein 5-6 Wochen lang ansetzen.

Mattioli (1594) schreibt, dass Beinwellblätter ums Bett ausgelegt Wanzen und Flöhe in den rauen haarigen Blättern fangen.

Bei Leonhart Fuchs steht:
Die wurtzel geseubert in wein oder wasser gesotten und getruncken / ist nützlich denen so blut ausspeien / un inwendig gebrochen seind. Sie ist auch trefflich gut zu allen wunden / dann sie seer heylsam ist. Ein pflaster darauß gemacht und über die frischen wunden gelegt / hefftet dieselbigen zusamen. Wann sie bey fleisch gesotten würt / wachsen die stück wiederumb zusammen / wie Dioscorides schreibt. Dise wurtzel mit Creutzwurtz bletter zerstossen und übergelegt / leschet die hitz des affters. Die wurtzel in wein gesotten / reinigt die brust und lungen von dem eyter. Dise wurtzel zerstossen un übergelegt / heylet die brüch. In summa / Walwurtz ist nützlich zu allerley wunden und beinbrüchen / darumb sie bei den wundärtzten in großen ehren sol gehalten werden.

Und hier noch dazu das Bild aus dem Kräuterbuch von 1543

Kapuzina

Zwischen Uckermark und Berlin

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