Dienstag, 5. August 2008

Storch mit Kuh

Stürmisch-regnerisch nachmittags, gegen Abend schön. Spaziergang zur Oder. Die Wiesen sind gemäht, das Heu ordentlich verschnürt, die Äpfel vom Baum kurz hinterm Kanal schmecken schon. Durch die Kuhherde am Deich stakst ein Storch. Nur noch kurz sind die Vögel hier, letztes Jahr brachen sie am 14.8. auf.


Heuballen mit Storch.


Storch mit Kuh.

Samstag, 2. August 2008

Frisch gefüllte Tonne

Gerade noch rechtzeitig vor Gewitter und Sturzregen die Regentonnen geleert, bis zum Rand sind sie wieder voll, die ganzen Leichen endlich weggespült, puh, das hat gut getan und war auch bitter nötig. Der gestrige Tag sah mich genau so schlapp wie meine Pflanzen.

Heute bedeckt und schwül. Hohe Luftfeuchte. Nicht gut für Tomaten, Braunfäule droht, also Steinmehl auf Blätter, soll helfen, auch bei Kürbis und Gurken.


Eine Gurke klettert den Salbei hoch.


Die Andenbeeren stehen prächtig und vielversprechend da.


Kleine Spinne auf Andenbeerenblatt.

Viele Libellen plötzlich. Schon gestern vorm Gewitter sass eine auf der Wäscheleine. Ich konnte sie nur gegen den Himmel ablichten, habe deshalb den dunklen Körper extrem aufgehellt, was ziemlich künstlich wirkt.


Libelle auf Wäscheleine.


Tomatenstange mit Libelle von vorn.


Und von der Seite.

Donnerstag, 31. Juli 2008

Tod in der Regentonne


Die Sonne bringt es an den Tag, unbarmherzig gleissend - und das Milieu der Mückenlarven wird stetig neu gewürzt.


Mohnkapsel

Montag, 28. Juli 2008

Pfefferminze frisch aus Marrokko

Der Markt in Mulhouse ist bunt, lang, arabisch gefärbt und zweigeteilt, auf der einen Seite Lebensmittel, auf der anderen alles andere.


Für die arabische Frau.

Ich liebäugle mit einer Tasche, die ein wenig eingerissen ist. Weil ich nicht französisch kann und der schwarze Verkäufer nicht englisch und er ausserdem so tut, als könne er keine Finger zählen, fällt das Feilschen schwer, nur 2,50 kann ich runterhandeln, ziehe etwas unbefriedigt mit meinem Fang ab und frage mich, ob sich das gelohnt hat.

In der Markthalle beim arabischen Fleischstand liegen Lammaugen, Pansen, Füsse aus. Der Verkäufer bedeutet mir, nicht zu fotografieren. Ich schaue ihn fragend an, warum nicht, er sagt mit dem Finger nein nein, ich hebe fragend die Schultern, er wieder nein nein mit dem Finger. Göttchen, ich will ja nicht ihn beim Schächten ablichten, sondern nur seine ausgestellte Ware.


Und hier ist sie.

Sonntag, 27. Juli 2008

Der hagere Altmeister

Leonard Cohen live in Lörrach. Toll.


Die Stimme immer noch voll da.


Er gab eine Zugabe nach der anderen.

Spuren der Alten

Durch das verglaste Loch im Erdboden fällt mein Blick auf einen kleinen Schädel und hochgestapelte Steinberge. Spuren der Kelten in Basel - ein freigelegtes Kindergrab und Trockensteinmauerreste, die früher angeblich 6 Meter hoch und 11 Meter breit waren (wenn ich mich richtig erinnere). Auf Infotafeln steht allerlei Wissenswertes zur keltischen Besiedlung, puh, es ist so heiss, obwohl interessant, kann ich es mir sowieso nicht merken, will es auch nicht fotografieren, nicht später nachlesen, ein Hauch dieser sonst verborgenen vergangenen Welt hat mich erreicht und Punkt.

Ausserdem habe ich schon ein anderes Kurzstudium begonnen: die Pflanzen an der Westfassade des Basler Münsters. Ob ich alle vierzehn hier auswendig niederschreiben kann? Also:

Efeu: immergrün, bedeutet ewiges Leben, Auferstehung, ausserdem Schutz vor bösem Blick.
Weissdorn: Hecke zum Schutz der Behausung, die getrockneten gemahlenen Früchte als Mehlzusatz.
Hagdorn (Hagebutte): ebenfalls Schutz bringende Hecke und essbare Früchte. Im Mittelalter Blume der Jungfrauen. Maria durch ein' Dornwald ging, Vermutung gegen die sündige Eva, vielleicht sogar gegen germanische Göttinnen.
Eiche: geröstete Früchte verlieren Bitterkeit, Urnahrung. Gerbstoffe der Rinde lassen Wunden heilen. Übertragung auf Christus.
Nelkenwurz: stark riechende Wurzel, Dämonenabwehr.
Beifuss: Heilkraft, Dämonenabwehr.
Wilde Erdbeere: blüht und fruchtet gleichzeitig, Marienpflanze, dreiteiliges Blatt Symbol für Dreifaltigkeit.
Haselnuss: Urnahrung, Schutz vor bösen Geistern.
Feldahorn: Schutzbaum, Blätter als Nahrungsmittel.
Hopfen: hält durch Bitterkeit Fäulnis von Getränken fern.
Weinrebe: Wein als Heilmittel, dämonenaustreibend, reinigend.
Scharfer Hahnenfuss: heisst auf griechisch und lateinisch Frosch. Frösche und Kröten galten im MA einerseits als Auferstehungssymbol, andererseits als Sinnbilder irdischer Lüste. Giftig.
Pfingstrose: Heil- und Zauberpflanze, unwetterabwehrend, "Marienpflanze", giftig.
Zaunrübe: Ebenfalls Heil- und Zauberpflanze, giftig.

Dies natürlich nur in Kürze, zehn Pflanzen wusste ich immerhin auswendig. Und so scheint es mir zu gelingen, trotz mangelnder Bibelkenntnisse mich ein kleines bisschen den kirchlichen symbol- und geschichtsträchtigen Monumentalbauten zu nähern.

Diese Fresken aus Fabeln und Sagen sind dem Bildersturm nicht zum Opfer gefallen, vielleicht, weil sie nichts mit Maria zu tun haben:

Spuren alter Völker auch in Badenweiler. Die Römer hinterliessen hier eine prachtvolle antike Therme. Große Badebecken, Fussbodenheizung, ausgeklügelte Kanalisation, die sogar teilweise heute wieder in Betrieb ist.


Teil der Therme mit Badebecken.


Rohrsystem.

Donnerstag, 17. Juli 2008

Poppy & Borage

Morgens noch ohne Kaffee schon Englisch sprechen - ich merke, es geht. Vor der Scheune sitzt der amerikanische Comiczeichner Mark und schreibt in sein Diary. Er zeigt mir eine Zeichnung, die er beim Besuch vor drei Jahren gemacht hat.


Haus und Garten, man kann das Bild drehen wie eine Spielkarte - great!

Später geht der endlose Regen los. Judy schenkt mir ein Bild mit gepressten Blüten aus meinem Garten. So sweet. Dann übt sie Gitarre für den Auftritt abends und ich koche Tee aus Borretsch und Goldmohn. Wegen schlechtem Wetter, gut gegen Melancholie und Trübsinn. Obwohl wir alle gar nicht trübsinnig sind, trinken wir das Gebräu. Jeder findet, dass es anders schmeckt: süss, metallisch, mild, nach Fleisch. Was für ein sonderbarer Tee.
Den Gesprächen höre ich oft nur zu, aber verstehe erstaunlich viel selbst von den politischen Themen. Die beiden sind so liebenswert, allerdings ist das Englischreden auf Dauer ganz schön anstrengend.

Das war gestern, jetzt sind sie schon wieder fort.

Heute kein Regen, wolkig warm. Sogar einen Schwalbenschwanz entdeckt, aber der war zu schnell.


Eine grüne Wanze.


Ein Schmetterling.


Und als Highlight zeigte sich endlich mal wieder die Eidechse.

Montag, 14. Juli 2008

Polnische Tanke

In Osinow Dolny die Tankstelle etwas versteckt hinterm Polenmarkt ist gut frequentiert.


Blumen, Gartengeräte, Obst... zu dieser Tageszeit menschenleer.


Bizarr die neuen leeren Fabrikaufbauten im Hintergrund.

Sonntag, 13. Juli 2008

Buchs

Im Vorgarten vegetiert noch vom Vorbesitzer eine völlig ungepflegte, durch die Jahre wuchernde niedrige Buchsbaumhecke dahin. Sie war als Raumteiler eingesetzt für die damals hier lebenden zwei Wohnparteien. Ich hatte sie nie genauer beachtet, nix mit ihr anfangen können, aber jetzt - die Zeit ist reif für Experimente und ich endlich informiert, wie das geht. Eigentlich erst ab August soll man junge Triebe abbrechen und in die Erde stecken, aber bei diesem feuchten Wetter könnte es auch jetzt klappen. Tatsächlich stehen in Berlin am Balkon schon seit Juni ein paar Stecklinge, weil ich ungeduldig war - sie sehen ganz gesund aus.


Die schlimme Ecke von frisch gestecktem Buchs umzäunt, das soll für positives Bodenklima sorgen und Schutz und Struktur bringen. Möge er wachsen und gedeihen!


Blühende Okra - hat lange vor sich hin gekümmert, scheint tropische Temperaturen zu brauchen.


Oregano an Boretsch mit Rotem Meier und Ringelblume.

Kapuzina

Zwischen Uckermark und Berlin

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