Dienstag, 7. April 2009

Zwei Welten

Zwischen Kanal und Oder sind die Bachläufe voll im Frühling.

Es summt in den blühenden Weiden.

Mit dem Rad den Deich hoch - und in einem Schwung saust man direkt runter ins Frühjahrshochwasser der Oder.

In Berlin steige ich am Hauptbahnhof aus, weil der Filius mich gern mit dem Auto abholen will. Während der lange keinen Parkplatz findet, warte ich auf der Uferwiese neben dem Bundespressestrand. Nett hier zu sitzen zwischen den ganzen Touris mit Rundumblick vom Hauptbahnhof über Alex bis Reichstag. Was für Gegensätze in so kurzer Zeit.

Winziger Ausschnitt aus Monumentalpanorama - mehr links kommt dann der Hauptbahnhof, mehr rechts das Regierungsviertel.

Montag, 6. April 2009

Veilchenblau

An der Böschung spriessen sie plötzlich zwischen den Blausternchen. Und duften so lecker, wenn man mit der Linse nah rangeht. Eins habe ich gegessen - ganz feine Süsse. Man kann sie ja als essbare Dekoration nehmen. Bei chefkoch.de gibts Rezepte für kandierte Veilchen, Veilchenzucker, Veilchengelee.

Veilchen vor der Ernte.

Die Hyazinthe sollte man lieber nicht essen, ich lese gerade, alle Teile sind leicht giftig. Hätte ich auch gar keinen Appetit drauf.

Sonntag, 5. April 2009

Erdhummel

Sie buddelt so emsig im Laub vor sich hin, dass ich sie nicht scharf draufkriege. Ich glaube, es ist die Königin der dunklen Erdhummel beim Nestbau.

Der Mond ist schon dreiviertel voll.

Samstag, 4. April 2009

Explodierender Frühling

Im Zug auf dem Weg nach Angermünde - wird der Bus fahren? Schlimme Vorstellung, nicht vom Bahnhof wegzukommen. Womöglich bei Kälte und ohne Geld. Oder auch schlimm: im Zug die Tür nicht aufkriegen und deshalb weiterfahren zu müssen.
Pu ha, der Bus ist tatsächlich gefahren, so ein Kleinbus, in den keine zwanzig Leute passen. Fünf waren drin, in Neukünkendorf stieg noch einer zu.
Und es ist mild und warm hier draussen, nur im Haus eiskalt. Alle Türen und Fenster auf, der Frühling soll rein. Strümpfe aus, Hose hochgekrempelt, Spaten raus.
Der Nachbar turnt im Birnbaum rum und lichtet Äste. Na, was wird denn hier beschnitten, begrüsse ich ihn. Hätte ich längst machen müssen, sagt er, jetzt treiben sie schon. Ach ja, rufe ich mir ins Gedächtnis, an einem frostfreien sonnigen Wintertag. Wir plaudern ein bisschen, seine lange Astschere verheddert sich im Baum, ich hole mir ein paar Zweige rüber, vielleicht blühen sie zu Ostern. Den langen Rhabarberstreifen schaffe ich gerade noch, dann wird es dunkel.

Kuhschelle - die Blume der Saison. Letzte Woche kauerte sie noch unscheinbar dicht am Boden.

Und Blausternchen überall.

Mittwoch, 1. April 2009

Kaffeesatzlesen

Im Lastenaufzug hoch in den 5. Stock, Schlüssel umdrehen und gleichzeitig auf Knopf drücken, Warnung: Transport von Kindern strengstens verboten, Betreten auf eigene Gefahr, es quietscht und rumpelt, ich schliesse die Augen. In der alten Fabrik in Hamburg-Hasselbrook befindet sich ganz oben unterm Dach eine Vorlesebühne, Autoren lesen aus ihren Neuerscheinungen, der grosse Raum ist rappelvoll mit interessiertem Publikum, es gibt Kaffee und Kuchen. Die Texte der Vorleser sind nicht nur auf Lacher ausgerichtet und sehr verschieden, sie sind unterhaltend oder schlagen mich in ihren Bann.


Kleiner Spaziergang in Hasselbrook durch Laubengegend. Diese Treppe führt direkt auf die S-Bahn-Schienen.

Blaublaueramblauesten - aber die Farbe der Hütte passt irgendwie nicht zur Giesskanne.

Rückfahrt im Zug. Durch getönte Scheiben auf die Elbe blicken.

Kaffeebecher aus Pappe, Detail.

Freitag, 27. März 2009

Die übergelaufene Oder...

... bei Hohenwutzen.

Geradezu mild an diesem regenschwangeren Tag. Auf dem Weg nach Berlin kurzer Stopp in Freienwalde beim offenen Netz vom Jugendzentrum - wutsch sind die Mails im Eipott, müssen sich nicht erst byteweise durchs Modem quetschen wie in unserem vergessenen Dorf. Bis Berlin hören wir "Deutsche beim Fleisch" von Katherine Mansfield.

Donnerstag, 26. März 2009

In Fahrt gekommen...

... bin ich noch nicht so richtig, aber immerhin - das erste Beet ist bereitet, Möhrchen, Zwiebelchen, Radieschen, Petersilchen, das Übliche eben. Im Vergleich mit dem Schneesturm von vorgestern ist es richtig mild geworden, man kann ohne zu frieren Triebspitzen sichten und zwischendurch sogar mal den Schal abnehmen.

Eine kleine Lupine.

Die rote Christrose.

Gänseblümchen in moosigen Steinen.

Dienstag, 24. März 2009

Frostig


Wer hätte gedacht, dass der Wetterbericht stimmt. Eisiger Sturm und Schnee. Aus der Scheunenwand ist schon wieder eine Latte gefallen.

Zwischendurch scheint die Sonne und ich buddle schnell ein paar Topinamburs aus. Die gibt es in Berlin im Biodiskounter für fast fünf Euro pro Kilo - ha, was für ein Reichtum hier im Boden liegt.


Frische Topinamburknolle.

In der Kammer ganz hinten im Regal entdecke ich eine Flasche Kürbis-Hagebuttenwein von 1994. Riecht erstaunlicherweise noch gut. Das war das Jahr, in dem ich mit Mischungen experimentierte und eher ungewöhnliche Weine ansetzte, zum Beispiel mit Löwenzahnblüten - extrem viel Arbeit, bis man 500 g zusammen hatte und enttäuschender Geschmack. Oder mit Rhabarber, der schmeckt kalt sehr erfrischend an heissen Tagen, könnte ich mal wieder machen.
Nachmittags Schnee und Sonne gleichzeitig.


Nussbaum zwischen Sonne und Schnee.

Kapuzina

Zwischen Uckermark und Berlin

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