Gewittrig
Jetzt strömt der Regen laut aufs Dach und es grollt mächtig.
Kornblume mit Hand von Nachbars Töchterchen.
Blühender Schnittlauch.
Und ein flüchtender Ohrenkneifer, weshalb er unscharf ist.
Kornblume mit Hand von Nachbars Töchterchen.
Blühender Schnittlauch.
Und ein flüchtender Ohrenkneifer, weshalb er unscharf ist.
Dorfstorch.
Der Nachbar hat bei unserem Rasenmäher jetzt auch noch das Schneidwerkzeug ausgetauscht, allerdings nur für seine eigene Wiese, dann baut er wieder das alte ein, netterweise will er es vorher schleifen lassen.
Mausrest neben Zitronenmelisse.
Veronika beginnt schon zu blühen.
Hier traf sich wieder die skurrile Gesellschaft aus Ost und West, nämlich die Nachkommen des Lokomotivführers Michael Geib aus Stanislau in Galizien, der war mein unbekannter Urgrossvater.
Der Kern der Stadt besteht fast nur aus alten Fachwerkhäusern, meistens aus dem 16. Jahrhundert. Dieses Haus fällt aus dem Rahmen mit seinen zierschornsteinähnlichen verbindungslosen Holzröhrchen und den gotisch anmutenden Fensterbögen.
Die Stadt ist schön, sehr geschichtsträchtig, wurde im Mittelalter reich durch Erzabbau und wirbt heutzutage um Studenten, indem sie deren Semestergebühren bezahlt, sofern sie ihren Erstwohnsitz dort haben.
Gleich wirst du zugedeckt, nun wachse und gedeihe, Kartöffelchen.
Im Vorgarten grünt trotz gewissenhaften Wässerns bisher nur das Unkraut, gerade hab ich ein paar Vögel weggescheucht. Der Himmel hat sich bedeckt, drei Tröpfchen sind in den Staub gefallen und Donner in der Ferne.
Weil RosenResa mich neulich davor gewarnt hat, Löwenzahn zu essen, fand ich beim Googeln durch zahlreiche interessante Seiten zum Thema (z. B. gibt es bei chefkoch.de 105 Rezepte mit Löwenzahn) auch eine, auf der steht, dass man nach Verzehr grosser Mengen Bauchschmerzen bekommen kann wegen des gering giftigen Milchsaftes (Bitterstoffe, Harze, Triterpene - nein, ich gucke jetzt nicht, was Triterpene sind, sonst begegnen mir noch chemische Formeln) in Stängel und Blatt. Es kommt also mal wieder auf die richtige Balance an.
Zwei Handvoll Löwenzahnknospen (ohne Stängel natürlich) wurden bei mir zu einer Art Omelette, dazu Quark. Das schmeckte so gourmethaft grossartig, dass ich fast das ganze Omelette gegessen hatte, bevor ich dran dachte, ein Foto zu machen.
Der Rest vom Fest - der Geschmack der Knospen ist mildherb-saftig.
Queckenwurzeln kleingeschnitten zu Tee köcheln, der schmeckt ein bisschen nach Eisen und ein bisschen süss. Und aus dem Sauerampfer wird morgen Suppe gemacht.
Nicht auf Sonntagsradler, sondern direkt am Ufer aufs Wasser gehalten.
Samtweicher gewürziger Duft im Wäldchen, der von diesen kleinen gelbroten Blüten stammt - die Büsche breiten sich bis zum Wasser aus.