Lila und blau...
Das alte Nachbarspaar vom hinteren Grundstück sitzt still in der Sonne und begrüsst mich ungewohnt verhalten. Ich frage, wie es ihnen geht und sie sagt: "Nicht so gut." Lange Pause, ich denke schon etwas hilflos, mehr kommt nicht, da sagt er: "33 Bestrahlungen sind hinter mir, nächste Woche fängt Chemo an." Wieder Pause. Was soll ich sagen? Sie erkundigt sich nach meinen Eltern. Denen geht es auch nicht besonders.
Ich frage mich, wie viele gute Jahre ich eigentlich noch habe.
Aber dann packt mich wieder die Lust am Frühling. Das Beerengestrüpp in Form gebracht, kurz vor Sonnenuntergang noch Säuberung der Erdbeeren geschafft. Die Nachbarin ist bester Laune und schon mit der Giesskanne unterwegs, finde ich zwar etwas übertrieben, aber sie hatte gestern gesät.
Ein Veilchen.
Lila Kuhschelle.

Einer der zahlreichen Engerlinge, es soll ein Mai- oder Junikäfer daraus werden. Aber Maikäfer habe ich hier noch nie gesichtet.
Zwischen Lilien und Zwiebelspitzen ist er unterwegs...
... und macht sich über ein zartes Krokusblättchen her.
Blausternchen beginnen zu blühen.
Nahe Kopenhagener Strasse.
Ohne Graffiti wäre diese Stelle trist und öde.
An der Ringbahn.
Rangetastet.
Fressender Rotkopf.
Braune Fäden, Blasen, kleine Fliegen in einem Bach...
... grüne Grütze im anderen...
... und unter den Bäumen diese merkwürdige Struktur.
Die Oder ist mal wieder übergelaufen.
Nach hinten ist an dieses Häuschen eine lange schlauchartige teils überdachte Halle zum Unterstellen der Tiere angebaut.
Das Gelände wirkt immer, wenn ich vorbei komme, verlassen und verfallen. Aber ein Dutzend Heuballen zeigen an, dass das Vieh wohl bald eintreffen wird.
Einen grossen gut erhaltenen Backenzahn neben den Hortensien aus dem Boden gezogen. Schwein, Kuh? Er sieht so frisch aus, merkwürdig.
Treibender Knoblauch, die jungen Spitzen schmecken leicht scharf und aromatisch.
Rhabarber kämpft sich ans Licht.
Diese emsigen Tierchen sind also auch schon aufgewacht.