St. Petersburg, Tag 4
Man hätte nicht unbedingt hingehen müssen, ähnliches gibt es in Berlin auch.
Vorbereitungen für die 65-Jahre-Siegfeier laufen auf Hochtouren. Alle Regenrohre am Newskij-Prospekt sind 2 m hoch frisch lackiert, das Gelb der Absperrgitter am Schlossplatz noch leicht klebrig.
Die Häuser am Newskij-Prospekt werden abgespritzt, das Erdrund vor der Kazankathedrale hübsch mit gerade blühenden Tulpen bepflanzt
Soldaten bringen Panzer auf Hochglanz.
Morgens noch ungemütlicher Sturm und kaum über Null, tags plötzlich 25 Grad. Plötzlicher Wetterwechsel typisch hier, so steht es im Reiseführer - deshalb haben die Eingeborenen also immer noch ihre Winterwattejacken dabei. Ich schleppte heute in grösster Hitze den Schirm mit, gegen Abend dann nicht mehr - prompt Sturzgewitter, klatschnass trotz Schutzsuche unter Bushäuschen.
Die Ismajlowfkikathedrale kurz vorm Gewitter.

Markthalle in Museumsnähe.
Wegen Regen liess es sich hier besonders gut aushalten, gelbe und grüne kandierte Früchte versüssen uns die nächsten Stunden des grauen Tages.
Viele prächtige Metrohallen, "Schlösser des Volkes".
Weltweit die am tiefsten gelegenen U-Bahntrassen. Eine zügige Rolltreppenfahrt in den Schlund dauert drei Minuten, wie das Video anzeigt, das ich mich zu machen traue.
Festdekoration am Schlossplatz.
Überall weisen Tafeln aufs Fest hin. Der alte Name der Stadt wird für solche Anlässe verwendet, er erinnert an die Sowjetzeit.
Miliz am Moskauer Bahnhof. Eine grössere Gruppe kam uns geordnet entgegen, sie stiegen in drei Mannschaftswagen und unter Polizeialarm fuhr der Konvoi ab.
Zug nach Riga im Moskauer Bahnhof.
Hinab in den Metroschlund.
Die Metro hält in genau zu den Türen passenden Wandöffnungen. Erst dachten wir, es wären lauter Fahrstühle.
Eine wunderschöne Wartehalle im Witebsker Bahnhof.
Rauschende Feste früherer Zeiten am Witebsker Bahnhof.
Türdetail mit gespiegelter Peter oder Paulkirche hinter der Newa.
Ganz brauchbar jetzt, dass ich mal die kyrillische Schrift gelernt habe: Institut Problem Elektrophysiki.
Hier kann man rauchen, vor der Tür der Schweizer Pension, hier gefällt es mir. Betritt man das Quartier, muss man die Schuhe ausziehen, frisch gelegte Dielen, alles sauber und gepflegt: schweizerisch.
Auf zum ersten Stadtgang. Die Wolken verziehen sich gerade, grosse Kulisse: Fontankistrasse.
Überall ist Miliz gegenwärtig.
In einem der vielen Theater wird "Maria Stuart" aufgeführt.
Wir gelangen zum Newskij-Prospekt. Hunger. Im ersten Laden gibt es nur erlesene Süssigkeiten.
Den Newskij-Prospekt immer weiter. Irgendwann eine Metrostation.
Kurz darauf die grösste Buchhandlung der Stadt.
Im ersten Stock das Café Singer. Hier war früher die russische Dependance von Singer Nähmaschinen. Beim Teetrinken Blick auf die Kasan Kathedrale.
Dickblattgewächs an Kuhschelle und kleinen Tulpen.
Stachelbeerblüten
Abends ein Feuer mit dem Nachbarn, zusammen hieven wir seine alte Tür zur Feuerstelle.
Umsonst, schmackhaft, gesund.
Zum Beispiel Bahnhof Friedrichstrasse
Und ein gespiegeltes Detail im Fenster gegenüber.
Weide und Schilf an Teich.
Frischer Schilfhalm.
Als ich mich dem Uferrand nähere, springen synchron drei Frösche ins Wasser. Sie sind gut getarnt,ich brauche ein Weilchen, bis ich sie finde.
Frosch mit besonders schön sichtbarer Rückenmusterung in Entengrütze.
20 Minuten Autofahrt, Parkplatz direkt vorm Haus. Grosser Saal mit wenig Publikum, statt Werbung wird man mit „Voulez-Vous“ und anderen Abbasongs einer Revivalband beschallt, ich komme mir vor wie in den 70er Jahren, nicht zuletzt wegen der Bestuhlung, in deren Holzrahmen Generationen ihre Namen schnitzten.
Noch hält der Nussbaum sich zurück.
Im Schnittlauch: Uckermärkische Lilienhähnchen.