Dienstag, 25. Mai 2010

Zwei Käfer

Gegen Abend das Tagwerk begutachten, ein paar schöne Minuten sind das immer, etwas rupfen und zupfen und bei der Abschlusszigarette neue Ideen bekommen. Heute ist es kalt, Rücken schmerzt, Hände zerstochen, ich beschliesse früher Schluss zu machen. Und da seh ich sie...

Zwei Käfer, denen nicht zu kalt ist. Sie flüchten vor der Linse, fallen dabei vom Blatt - ich finde sie nicht mehr, weshalb ich nur dieses Foto machen konnte.

Montag, 24. Mai 2010

Laute Oderauen

Die Flutwelle ist zwar erst für Mitte der Woche angekündigt. Trotzdem gucken wir beim Pfingstspaziergang am Deich erwartungsvoll gen Süden, ob schon was zu sehen ist. Natürlich nicht. Die geräuschvolle Lebendigkeit durch Froschkonzerte und Vogelstimmen lässt einen Moment still innehalten. Dann mache ich eine Tonaufnahme.

Frühjahrshochwasser in den Oderauen.

Ich vermute, das ist ein Fischreiher.

Schafherde am Deich.

Sonntag, 23. Mai 2010

Grasränder...

... mit der Heckenschere abgehoppelt, Fitnesstraining für Masochisten, quälend und stumpfsinnig. Auch acht Eisenhüte aus dunkler Ecke ans Licht verpflanzt und einiges andere im Garten bestellt.

Mein Foto des Tages: Lilienhähnchen in Schnittlauchblüte.

Samstag, 22. Mai 2010

Lädiert

Blutverkrustetes Kreuz mitten im Gesicht und leicht eingedellte Umgebung wegen entnommener Stanzprobe. Weil roter Fleck auf Nase seit zwei Jahren, deshalb Gewebeuntersuchung. Ergebnis seit gestern: nicht bösartig. Puuuh ha.
Inzwischen kann ich auch wieder aufrecht gehen. Nach Umgraben und Anlegen eines Gurkenbeets in grosser Eile wegen drohend dunklem Himmel plötzlich schlimme Rückenschmerzen. Ich liess mich überreden, zum Orthopäden zu gehen. Zwei Spritzen verschlimmerten die Sache eher, den Rest des Tages lag ich quasi lahmgelegt vor der Glotze, während draussen die Sonne schien und Vögel zwitscherten, ich war schrecklich übellaunig. Und jeder, dem ich meine Leidensgeschichten erzählte, hatte von sich selbst viel schlimmeres beizutragen: der einen wurde schon mal ein flatschiger schwarzer Krebs vom Rücken entfernt, die andere hatte nach der Geburt des Kindes fünf Jahre lang schlimme Rückenschmerzen. Da kann ich natürlich nicht mithalten.

Vorbei, vorbei, alles fast wieder im Lot! Zurück im feuchten warmen Garten. Während die Kartoffeln vorhin kochten, rupfte ich schon wieder hektisch am Wildkraut. Aber der Rücken ist noch nicht ganz auskuriert, verdammt, ich spüre es jetzt, selber schuld.

Tropfender Käfer im Regen.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Kurz vor dem regnerischen Abend

Frisches Nussbaumlaub vor blühendem Flieder

Montag, 17. Mai 2010

Neues vom Rasenmäher

Der alte rasselt, röchelt schlimm krank, tut seinen Dienst nicht mehr, ein neuer muss her und zwar heute noch. Da steht das Riesenpaket also im Hof, die Aufbauaktion leisten Mann und Sohn, Öl & Benzin einfüllen, vertraut machen mit der Bedienung, sogar grössere Schnittbreite hat er. Und springt tatsächlich beim ersten Mal an. Nach ca. einer Stunde Mähen allerdings nicht mehr, gar nicht mehr, das Starterseil lässt sich nicht bewegen. Telefonat mit Baumarkt, man vermutet Kolbenfrass, weil angeblich zu wenig Öl eingefüllt, er soll zur Reparatur gebracht werden, zwei Wochen würde es dauern.
Öl nachfüllen bringt kein Ergebnis, wir stehen bedröppelt vor dem neuen Teil, können wir es so schnell kaputt gemacht haben, kann das denn sein?
Der Retter naht in Gestalt des an Rasenmähern aller Art interessierten Nachbarn, der unsere Verzweiflungsausbrüche schon mitgekriegt hatte. Anerkennend betrachtet er das Gerät, sachte legt er es halb auf die Seite, dreht an der Schnittkurbel, stellt es sanft wieder auf, zieht das Starterkabel - es läuft.
Zum Dank schenken wir ihm unseren alten Mäher, weil an seinem der Benzintank kaputt ist. Wir haben einfach kein Händchen für diese Art von Geräten.

Fliederböschung in voller Blüte.

Brombeeren vor Erdbeeren vor neuen Tomaten.

Eine Schubkarre Brennnesseln rausgerissen, Habanero-Chilis gepflanzt, Kapuzinerkresse und knollige Platterbse gesät, gehackt, gerupft, gezupft ohne Ende. Jetzt noch eine Folge Sopranos zur Entspannung.

Sonntag, 16. Mai 2010

Alles so schön grün hier

Die kleinen roten Blätter da im Dickicht sollen mal rote Rüben werden. Zwiebellauch ist überwuchert, Möhren scheinen gar nicht gekeimt. Nachbars Kinder, zur Begrüssung rübergekommen bei meinem ersten Gartengang nach zwei Wochen, gehen mit mir den Garten ab. Der Junge hat einen guten Blick für Pflanzen, muss aber alles nervend kommentieren: "Schöne lange Brombeerzweige habt ihr, musst du was von abschneiden, sonst stören die, esst ihr die überhaupt?" - "Wir gucken die nur an und sagen: was für schöne Brombeeren", sage ich ernst. Etwas verunsichert, ob wir wirklich so blöd sind, wagt er schliesslich ein schiefes Lächeln.

Der Rhabarber schiesst zum Himmel.

Veronika blüht.

Keine Ahnung, was das ist, taucht plötzlich an mehreren Stellen auf

Boden vorbereitet und von Berlin mitgebrachte schon blühende Tomaten eingesetzt, hoffentlich nicht zu früh.

Montag, 10. Mai 2010

St. Petersburg, adieu

Flughafen St. Petersburg. Der Wind weht günstig. Und trotzdem denken wir plötzlich: hier kommen wir nicht so einfach raus.

"Madam, your immigrationcard," die blonde Russin am CheckIn von Rossya reicht mir den halben Zettel für die Ausreise nach, den sie meinem Reisepass entnommen hat, ich stecke ihn wieder zwischen die Seiten.
M. hat vor mir eingecheckt, guckt jetzt nach seiner 'Immigrationcard', blättert seinen Reisepass durch, hin und her, sie ist nicht da. "I don't have my immigrationcard", ruft er auf die Russin zugehend. Sie blickt an ihm vorbei und zischt wie eine Schlange: "Whatdoyouwant?" - "You didn't give my immigrationcard back." - "I don't have it, I gave it back", zischt sie. - "I really know I had the card before", ruft er aufgeregt. - "I dont't have it", sagt sie kalt und schnell.
Ich gucke auf die Frau und sage dabei etwas zu M. "Speakenglish!" herrscht sie mich an, stählerne Augen, eine mächtige Hassmaschine. Wir stehen vor dem Schalter und sind fassungslos.
Jetzt wird's kompliziert, hier rauszukommen, rast es mir durch den Kopf, langwierig und teuer, diesen Flug kriegen wir schon mal nicht, erst muss neues Visum beantragt und bezahlt werden, neuer Flug gebucht werden, wahrscheinlich noch Strafe wegen verlorenem Immigrationswisch. Nervös blättere ich in meinem Reisepass. "Da ist sie ja", ruft M. und greift nach dem Zettel dazwischen. Tatsächlich, es ist seine Immigrationcard. Mir wird kurz schwarz vor Augen. "Deine? Und wo ist dann meine?" Er reisst mir den Pass aus den Händen, wühlt darin rum und findet ein paar Seiten weiter meine.
Offensichtlich hatte die Frau seinen Zettel zurückzugeben vergessen, ihn unauffällig in meinen Reisepass gesteckt und das nicht zugeben wollen. Oder sie tat es absichtlich. Vielleicht weil sie Deutsche hasst. Jedenfalls ist sie jetzt, als wir uns umdrehen, verschwunden.
In die Erleichterung mischt sich Beklemmung, so jemandem hilflos ausgesetzt zu sein - wenn auch zum Glück nur kurz.

Im Flugzeug bekommt jeder Passagier ein schwarzorange gestreiftes Bändchen überreicht, es ist ja 65. Jahrestag des Sieges über die Faschisten.

Kapuzina

Zwischen Uckermark und Berlin

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