Mittwoch, 28. September 2011

Altweibersommer

Morgens beschlagene Fenster, die Feuchtigkeit nimmt zu.

Hohes Gras vor den Weiden unten an der Oder, umgarnt von zähen Spinnfäden, durch die Luft fliegen Baldachinspinnen (jedenfalls laut Wikipedia).

Blick nach Bielinek, vor dem Krieg gab es genau hier eine Fähre.

Biberspuren, eine Menge durchgenagte Stämme rundum.

Farblich strukturiert.

Später ein bisschen im Kompost stochern.

Montag, 12. September 2011

Sonnig & spinnig

Aber da kam sie langsam, eine Wolkenwand bis zum Horizont, schob sich über die drückende Sonne. Und alles wurde unwirklich, diffuses Licht, schwüle Wärme, die Kulisse musste gleich zusammenbrechen, und dann war der Sommer vorbei.
Und dann brach die Kulisse zusammen, während wir im Auto zur Stadt ruderten, umtost von 1000 Naturgewalten. Dass das gut ging, hätte ich nicht gedacht.
Und schon ist es fast vergessen - und immer noch Sommer!

Freitag, 9. September 2011

Echse

Bei Sonne fühlt sie sich auf den warmen Stufen vom Gartentreppchen wohl. Den ganzen Sommer über sah ich sie öfters davon huschen - endlich ist sie auf Foto eingefangen - ganz gut, finde ich.

Ein sehr wüster Ort

In der Uckermark bei Herrenstein (bei Gerswalde) gab es im Mittelalter das heute verschwundene Dorf Langenhagen. Von der dazugehörigen Kirche sollen noch Reste vorhanden sein, und zwar vor Herrenstein auf einer Anhöhe zwischen Bäumen und Gestrüpp. Wir machen uns auf den Weg nach Herrenstein.

Diese Bauminsel könnte es sein.

Durch den abgeernteten Acker den Treckerspuren nach.

Dann auf die Anhöhe durch Brennnesseln und Gestrüpp. Hier schon mal ein bemooster Stein.

Findlinge, wüste Geröllhaufen.

Regelmässig angeordnete Steine deuten auf frühere menschliche Spuren.

Tatsächlich noch erhaltene Mauerreste.

Obwohl nur Steinhaufen zwischen Mücken und Natur, finde ich die Entdeckung dieses untergegangenen Ortes besonders spannend. Weil er so ganz und gar vergessen ist.

Montag, 29. August 2011

Militärflugplatz Schönwalde

Während der Nazizeit gebaut und unter den Russen bis 1955 in Betrieb - dieser Ort ist schon lange tot, verfallen und stark von Vandalismus heimgesucht worden.
Hinter einem Gewerbegebiet am Rand des Ortes durch die Büsche, etwas Landwirtschaft wird hier betrieben. Da sind sie schon, die ersten ruinösen Hallengebäude, dahinter Häuserblocks, in der Ferne ein Fabrikschornstein. Es fängt an zu regnen, ungemütlich zugig in dem Gemäuer, in dem wir ausharren müssen, der Sound des durchs undichte Dach eindringenden Wassers beunruhigend.

Endlich auf zum nächsten Gebäude aus solide wirkendem Backstein. Doch im Inneren fehlt sogar das Treppengeländer.

Das Geländer der Aussentreppe ist immerhin noch vorhanden.

Mindestens ein Dutzend dieser Häuserblocks sind hinter hohen alten Bäumen auszumachen.

In einem davon ein grosser alter Herd.

Durch regennasse Wildnis zu einer Flugzeughalle.

Ein gewaltiges metallenes Kuppelskelett unter regnerischem Himmel. Auf den ersten Blick wie ein überdimensionales Treibhaus. Grossartige Filmkulisse.

Das Wetter wird immer ungemütlicher. Auf dem Rückweg an der alten Fabrik vorbei, hinter dichten Büschen villenartige Gebäude, ein Schwimmbad soll es hier auch geben - wir müssen nochmal wieder kommen.

Donnerstag, 25. August 2011

Czelin - Kłosow

Schwülheisser Spätsommer. Bei Osinow Dolny die Oder nach Süden, etwas ziellos durch die Dörfer. In Kłosow steht die Kirche auf einem Hügel und wird offenbar gerade entrümpelt, im daneben stehenden Glockenturm eingepfercht eine Gedenktafel aus Weltkrieg I mit Namen gefallener Deutscher.

Gefundenes Fressen auf den Stufen zur Kirche - Blindschleiche(?).

Etwas ausserhalb des Ortes eine alte Fabrik, teilweise bewohnt.

In Czelin dann im Schrittempo hinter einer Herde Kühe zur Oder.

Grosser alter Mirabellenbaum nah am Fluss.

Reste einer Brücke, andere Ruinen deuten darauf, dass hier vielleicht vor dem Krieg der Zugverkehr über den Fluss ging.

Rote Libellen lassen sich nicht stören.

Dienstag, 9. August 2011

Russische Garnisonsstadt bei Vogelsang

Der verlassene zerbröckelnde Ort wirkt ungeheuer anziehend. Wegen des Abenteuercharakters auf dem verbotenen Militärgelände, der Ausstrahlung alter Zeiten, die man noch zu spüren scheint und die viele Fragen nach dem Leben der vergangenen kasernierten Welt aufwerfen, in erster Linie aber wegen der massenhaft vorhandenen bizarren Motive von Verfall und Preisgabe.
Zum dritten Mal in diesem Sommer gestern dort. Noch immer nicht alles durchforstet, am wenigsten die Militäranlagen, immerhin inzwischen grosse Teile der Stadt. Etwas Zeit bleibt noch zum Entdecken, die Abrissbagger machen langsam alles platt.
Das Finden der Stadt wurde hier Anfang Juli schon beschrieben. Die Fotos der letzten beiden Besuche sind zusammengefasst, zuerst der von gestern: am stillgelegt wirkenden Bahnhof von Vogelsang geparkt, Regen, also längere Zeit im Auto voll Entdeckerdrang und möhrchenknabbernd abgewartet.

Über die Gleise am gesperrten Bahnübergang auf die lange schnurgerade Strasse durch den sumpfigen Wald zur Stadt.

Komplett extra ummauertes Gelände, auf dem neben grossem Haus mit Pavillon und einer Reihe Schuppen sogar ein kleines Schwimmbad mit Sauna zu finden ist. Links unten im Bild ein Hydrant(?), eine Gasmaske ist es trotz der Ähnlichkeit jedenfalls nicht.

Zwischen den Wohnblocks. Um wieviel Grad müssen die Räder gedreht werden, damit sich eine weitere Welt öffnet?

Offiziell wirkendes Gebäude mit zwei Treppenaufgängen, die auf Zwischenraum mit holzgetäfelter Decke treffen.

Zweiräumiges sehr verfallenes Häuschen am Hauptweg.

Mehr davon.

Der Häuschenrest von der anderen Seite, rechts zwei grosse metallene Tanks(?).

Technische Anlagen in der Mitte eines langgestreckten niedrigen Gebäudes.

Um die Ecke der Eingang zu einer Halle mit vielen kleineren durchweg gekachelten Räumen dahinter, offenbar ein Schwimmbad, die Bassins fehlten allerdings.

Detail in der Halle.

Skelett eines Denkmals, leider schon abgebaut, vor bereits wieder dramatisch verdunkeltem Himmel.

Weiteres ummauertes Gebiet mit Wachturm.

Sieben Stunden unentwegt auf den Beinen, oft durch Gestrüpp und Brennesseln, dann Treppen hoch und runter, hin und her, den Finger immer am Auslöser der Kamera, kurz hingesetzt wegen Nahrungsaufnahme, aber gleich wieder rastlos getrieben hoch und weiter, überall wartet was, erst nachher im Auto gespürt, wie k.o. ich war.

Zweiter Besuch 4 Wochen vorher, an der Försterei vorbei zum Militärgelände, allerdings waren die Abrissbagger ganz in der Nähe am Werk, so dass wir dort fast nichts erforschen konnten.

Ein Bunker. Unheimlich war es auf diesem Gelände mit den nur halb aus dem Boden ragenden Gebäuden. Hier irgendwo ist auch die Abschussrampe der nuklearen Mittelstreckenraketen zu finden.

Garnisonsgebäude auf dem militärischen Teil.

Teil der zahlreichen Sanitäranlagen für die Soldaten.

Kantinenhalle für die Soldaten, links hinten Durchreiche zur Küche. Auch hier beklemmendes Gefühl, als ob Drill und Angst vergangener Zeiten noch an den Wänden klebten.

Küche: Herde mit Dunstabzug.

Garnisonsgebäude, Fensterdetail.

Fort aus dem militärischen Sperrgebiet, einen langen Weg geradeaus bis zu einem Sportgelände(?). Auf der Tafel vermutlich Verhaltensregeln.

Daneben ein grosser zweistöckiger Bau aus den 1960ern. Auf der halben Treppe die Innereien eines alten Flügels.

Überraschung im 2. Stock - grosser Klubraum mit sozialistischer Wandmalerei.

Von hier Ausblick über Treibhäuser.

Und ein paar Häuser weiter die verfallenen Überreste einer Wäscherei, im Nebenraum Mangeln.

Noch längst haben wir nicht alles gefunden.

Sonntag, 7. August 2011

Geflügelt

Das Fenster bleibt zu.

Gold am Flügel.

Freitag, 5. August 2011

Kompostkisten

Da stehen sie in der Garage, für die Lasur ist alles vorbereitet. Es könnte regnen, lieber nicht im Freien streichen, sondern an Ort und Stelle. Die Garage sieht allerdings verheerend aus, kaum Platz zum Arbeiten zwischen Schrott und Gerümpel, den Boden bedecken Sägespäne und abgebröckelter Putz der letzten Jahre, hm, erstmal aufräumen und entrümpeln, am besten nach nebenan in den Schweinestall, der ist eh schon vollgeschmissen. Ich trage zwei völlig kaputte Fahrräder rüber, eine noch vom Vorbesitzer stammende ca. 3m lange Gardinenstange, drei Kisten Holzklötze, eine Garnitur Autofussmatten, einen nie genutzten Kompressor, einen defekten Bollerwagen, zwei kaputte Liegen, ein grosses Konvolut Jalousien, sehr viele zusammengebundene Spanholzregalbretter, mehrere Behälter mit Elektroschrott.
Dann fegen, kann man ja mal mit den Wänden anfangen, die Aussenwand allerdings ist voll Salpeter, der ganze Putz kommt mit runter.
Naja, um es endlich doch kurz zu machen: die Aktion dauerte schon ziemlich lange und ich war zu einem verschwitzten Staubbündel mutiert.
Die Tat des Tages, das Streichen der Kisten, ging auch nicht so schnell wie gedacht, weil die verschiedenen Hölzer den Anstrich verschieden gut annahmen. Aber endlich:

Fertig!

Schön dann im Garten in der Abendsonne.

Spinne in Kapuzinerkresse.

Und ein Grashüpfer auf Sonnenblumenblatt.

Kapuzina

Zwischen Uckermark und Berlin

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