Berlin

Samstag, 23. Februar 2008

Sturm

Mit dem Fahrrad durch die warme stürmische Nacht, bergauf gegen den Wind, die Lungen pusten auf Hochtouren, funktionieren noch erstaunlich gut. Kaum zu Hause geht der Regen los, hart trommelt er ans Küchenfenster mit stürmischem Pfeifen. Ich stehe mit den Katzen lauschend da und rede so vor mich hin: genau im richtigen Moment aufgebrochen, als ob ich's geahnt hätte, wer hätte das gedacht... Sie spitzen die Ohren.

Immer noch Sturm heute, aber die Wolken weggeblasen. Die roten Marmortreppen im Steglitzer Schloss hoch zur Bücherei.


Ein bisschen gespiegeltes Schloss.

Technischer Kramladen in der Lepsiusstraße.

Dienstag, 12. Februar 2008

So groß

Eigentlich war der Plan, an der Friedrichstrasse ein bisschen in einem Mac-Computerladen rumzustöbern. Und dann schlängelten wir uns zwischen fremdsprachigen Touristenhorden und Militärmützenverkäufern durch, lasen an der Mauer aus meterlangen Infotafeln über Fluchtgeschichten - und ich kam mir plötzlich selbst wie ein Tourist vor.


Andenkenverkäufer.

Samstag, 26. Januar 2008

Von der Katz


Zu tief ins Glas geguckt...

Freitag, 18. Januar 2008

Vor Einfahrt Halt

Der Naturpark Schöneberger Südgelände ist neu lackiert: die Dampflokomotive glänzt tiefschwarz, eine monströse Raupe auf knallroten Rädern, unbestimmbare geheimnisvolle Geräte stehen im Werkhof, gestaltete Objekte schweben darüber. In einer frischorangefarbigen Lore schwimmt ein Zementfisch. Etwas entfernt die riesige Drehscheibe mit Gleisen, wo die Waggons gewartet wurden.

Hier war früher ein Güterbahnhof. Seit den 1950er Jahren wird er nicht mehr genutzt, die Natur hat sich wieder ausgebreitet und vor ein paar Jahren gab die Bahn ihn für die Öffentlichkeit frei.

An diesem sonnigen Wintertag hat die Szenerie etwas Kulissenhaftes, wirkt wie aus "Myst", dem Computerspiel, in dem man im Gelände weiter kommt, wenn man es durch pure Logik geschafft hat, die richtigen Hebel und Knöpfe zu drücken.


Unter besprühten Brückenresten betritt man das Gelände.


Graffiti an Ruinen.


Die alte Werkhalle.


Schwebendes Objekt im Hof.


Hinten ein denkmalsgeschützter Wasserturm, in dem die Turmfalken brüten.


Mehrere Kästen voll mit schweren rostigen Schrauben stehen auf dem Kopfsteinpflaster. Eine davon steht jetzt auf meinem Schreibtisch.


Durch ein Rohr gelangt man auf vorgeschriebenen Wegen ins Schienenwirrwarr.


Wovon man zu dieser Jahreszeit nichts sieht - zwischen den Geleisen haben sich für städtische Verhältnisse seltene Tiere und Pflanzen wieder angesiedelt.


Nach den Birken vergehen noch Jahre, bevor die Laubbäume kommen (habe ich mir gemerkt).


Hier ist Graffiti ausdrücklich erlaubt.


Von der Infotafel abgefotot: als der Güterbahnhof noch in vollem Betrieb war.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Von Kurbelradios und Schütteltaschenlampen

Geräte, die ohne Strom auskommen, sind faszinierend. Die mechanische Nähmaschine meiner Oma zum Beispiel wird hoch in Ehren gehalten (leider kann sie keine Zickzackstiche, aber funktioniert einwandfrei), ein aufziehbarer Wecker ist noch da und sogar ein zweirädriger Sahneschläger - obwohl ich ihn nie benutze, viel zu anstrengend.
Die frisch erstandene Taschenlampe, die man durch kurzes Schütteln zum Leuchten bringt, ersetzt endlich die vielen nie funzenden Billigtaschenlampen, immer Batterie alle oder vom Filius ausgebaut. Hm, wo ist es eigentlich, das Prachtstück? Hat er's wieder wo hingelegt, wo es keiner mehr findet...
Neulich hat mir jemand erzählt, es wäre auch schon ein Schüttelmotor erfunden worden, und zwar von einem Ungarn vor vielen Jahrzehnten, wenn ich mich recht erinnere, aber die Amis hätten ihm das Patent abgekauft und unter Verschluss gehalten oder in alle Winde verstreut. Klingt zwar etwas krude, aber ich als Anhängerin von Verschwörungstheorien winke da nicht gleich völlig ab.

Jedenfalls habe ich schon länger mit einem ganz bestimmten Gerät geliebäugelt und jetzt steht es in der Küche - ein kleines feines Kurbelradio. 2 Minuten kräftig aufgekurbelt gibt Saft für mehr als 2 Stunden. Großartig! Sogar wenn man den Akku raus nimmt, kann man noch Radio hören, allerdings muss man dann unentwegt kurbeln, das sieht zwar ganz witzig aus, aber lohnt nicht wirklich.


Mein Küchen-Kurbelradio, Lampe inklusive.

Übrigens - eine uralte Schreibmaschine steht auch noch irgendwo rum, aber ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich die nicht mehr brauche. Obwohl sie auch eine tolle Erfindung ist.

Dienstag, 1. Januar 2008

Geruhsames Köpenick

Jedenfalls in der Umgebung, wo wir diesmal den Jahreswechsel verbrachten. Um Mitternacht traten zögernd ältere Paare aus ihren Häusern, zündeten etwa drei Feuerwerke, riefen 'ein gutes neues...'
rüber und verschwanden wieder.
Viel später auf der Rückfahrt trafen wir in Oberschöneweide dann noch auf ganze Horden von Hardcoreknallern und mussten in Schlangenlinien um explodierende Pülverchen durch den Feuerwerksmüll kurven.


Versuch, die Raketen synchron zu starten ...


... ist gelungen.


Heute nachmittag aus meinem Fenster.

Samstag, 15. Dezember 2007

Schnecken-Teekanne

Ich stehe vor Wertheim in der Schlossstraße und betrachte abgeschlafft versonnen die Porzellanauslage. Eine Teekanne aus dem sogenannten Hundertwasser-Service hat es mir besonders angetan.


Teekanne, das Stövchen hat die Form eines Schneckenkörpers.

Schließlich fällt mein Blick aufs Preisschild. Ich glaub erst, ich hab Sehstörung - 1480 Euro! Gegenstand des täglichen Lebens? Selbst wenn ich Krösus wär - da würde ich ja beim Einschenken vor Nervosität das kostbare Schneckenobjekt fallen lassen.
Aber schön, sowas hinter Glas zu bestaunen. Schön, dass Herr Hundertwasser Ideen fürs "alltägliche Leben" hatte.

Mittwoch, 28. November 2007

Hat es Ihnen gemundet?

Das fragt der Kellner beim Abräumen. Ja tatsächlich, der Apfelstrudel in den Friedrichstadtpassagen hat gemundet, im obersten Stock des Glitzerpalastes mit dem schönen karierten Marmorboden und mit Blick bis ganz unten zum unbeachteten einsamen Klavierspieler. Auch rauchen darf man dort noch. Ich beobachtete verstohlen die betuchte Kundschaft.


Der Palast


Der Klavierspieler


Schicker Landedelmann


Zum starren Hohlkopf passt die Echse am Revers

Zum ersten Mal im Leben im Lafayette, auf der Suche nach etwas ganz Bestimmtem - aber Fehlanzeige. Ich hielt mich dort nicht lange auf.


Im Lafayette


Gegenüber das Russische Haus mit Bewachung

Sonntag, 13. Mai 2007

"Wineregal"

Den Verfasser dieser Flasche Zeile sollte man zusammenfalten und zu den Flaschen legen. Gefunden im Schaufenster des Haushaltswarenladens am Breitenbachplatz.

Montag, 19. März 2007

Nachtsicht und Nachgesang

Meine neue Lumix FZ50 sieht nachts entschieden mehr als ich und zwar ohne Blitz! Da kann die gute alte Olympus Camedia 5050 überhaupt nicht mithalten.
Ich lieb sie aber immer noch, meine Kleine, die mich so oft begleitet hat, bei Regen und Sturm, bei eisiger Kälte und sengender Hitze. Dreckige Kinderpfoten bohrten sich in die Linse, Sand und Staub umdrängten sie... aber nie hat sie schlapp gemacht. Und ich kenn sie so gut, in- und auswendig kenn ich sie. Als sie damals neu zu mir kam, war sie etwas ganz besonderes - aber ach, schon bald zeigten sich neue Modelle und brüsteten sich damit, was sie mehr konnten: näher rankommen, schneller abdrücken, noch mehr Megapixel vor der Hütte unter der Haube. Da wird man irgendwann schwach, verzeih mir, kleine Olympus. Ich werd dich manchmal noch benutzen und später stell ich dich in mein Museum neben die Super8-Kamera und die VHS-Kamera und staub dich regelmässig ab.

Die Neue ist noch sehr fremd, sie benimmt sich auch so und macht nicht immer gute Bilder, aber das liegt daran, dass ich sie noch nicht richtig zu behandeln weiß und manchmal die Knöpfe an den falschen Stellen drücke. Neulich hab ich alles richtig mit ihr gemacht, und da hat sie aus dem Auto heraus bei 200 ISO ohne Blitz mir diese Bilder zurück gegeben:


"Tanzwirtschaft Kaffee Burger" - es war viel dunkler als hier (ein ganz bisschen habe ich noch aufgehellt), aber das berüchtigte schlimme"Bilderrauschen" kann ich nicht sehen - okay, bei mehr ISO schon, aber muss ja nicht sein.


Am Potsdamer Platz.


Gut, dass die Ampel oft rot war.

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