Sie stehen überall - auf dem alten jüdischen Friedhof, in Vorgärten, vor öffentlichen Gebäuden, neben Kirchenruinen. Sie fallen gerade überall runter und sie schmecken gut. Ich glaube, in keiner Stadt gibt es mehr Mirabellenbäume als in Lublin.

Mirabellen.
Der Kern dieser Stadt wird erst langsam restauriert und "schön gemacht", noch nicht übertüncht und ausgebessert sind die meisten Häuser, die Fassaden atmen matt den Hauch der Geschichte (misslungener Versuch, mich lyrisch ausdrücken).
Am Platz bei der Kirchenruine, im Lokal unten wurde Internetempfang versprochen, aber er funktionierte noch nicht.

Ein unbewohntes Haus im Zentrum.

Und gleich um die Ecke ein prächtig restauriertes Objekt.
Die Warnung, nicht in dunkle Hinterhöfe zu gehen, weil man da leicht ein Messer im Rücken hätte, stachelte uns dazu an, genau das sofort zu tun. Danach folgte uns eine Zeitlang ein junger Typ und rief irgendwas die Wohnungen hoch, aber vielleicht hatte es auch gar nichts mit uns zu tun.
Ein dunkler Hausdurchgang.

Renovierungsbedürftiger Hinterhof.

Detail mit Engel.

Auffällig schön.
Fensterstuck.

Rohr aus Maul.

Tordurchgang.
Die Menschen in dieser Stadt am Ostrand Polens wirken sehr westlich. Auffällig elegant zeigen sich vor allem alte Frauen. Tatsächlich habe ich noch nirgends so viele sorgfältig gekleidete Alte wie in Lublin gesehen.

Schicke alte Frauen.
Und jetzt zum Titel dieses Beitrags: Wodka.
In einem sozialistischen Restaurant gibt es Livemusik-Schnulzen und Tanz für Ältere. Getrunken wird hier viel, getanzt und geprügelt, jedenfalls als wir da sind. Wie im Film - zwei (ältere!) Frauen kriegen sich in die Haare, bespucken sich und kreischen. Die resolute ebenfalls alte Wirtin greift ein, die Kampfhennen räumen den Saal.
Foto machen war leider zu gefährlich.
Und auch zum Titel dieses Beitrags: Blutwurst. Die gibt es gegrillt und danach muss man gaaanz viel Wodka trinken.